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Berlin: Mein Großvater, der Maler

Ausstellung zeigt Bilder von Paul Lehmann-Brauns

Dass er seit 25 Jahren kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion ist, verdanke er seinem Großvater, scherzte Uwe Lehmann-Brauns im Gespräch über die neue Ausstellung im Gutshaus Steglitz. Die ist ab heute dem 1970 verstorbenen Berliner Maler Paul Lehmann-Brauns gewidmet, einem der produktivsten Landschaftsmaler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Name seines vor allem in den zwanziger, dreißiger und vierziger Jahren künstlerisch erfolgreichen Opas brachte seinem Enkel einen kulturellen Ruf ein.

„Ich bin bei den Großeltern in Steglitz aufgewachsen“, sagte Uwe Lehmann-Brauns, „Malerei interessiert mich natürlich, aber selbst malen kann ich nicht. Die künstlerische Begabung ist wohl auf meine Tochter Anna übergesprungen, die ist Fotografin und stellt gerade in einer Galerie in Mitte aus“, sagte der stolze Vater, seit 2004 wieder Mitglied des Abgeordnetenhauses, dem er schon einmal von 1979 bis 2001 angehörte.

Die Auswahl der im Gutshaus Steglitz ausgestellten Bilder seines Großvaters Paul Lehmann-Brauns zeigt vor allem Motive aus Berlin und Brandenburg. Dabei kann der Betrachter auch interessante historische Entdeckungen machen. So sieht man auf einem winterlichen Gemälde aus den zwanziger Jahren noch die Straßenbahn durch die Motzstraße am Nollendorfplatz fahren.

Ursprünglich war der 1885 in Danzig geborene Maler Lehrer für Englisch und Französisch. Was dazu führte, dass er seinem Enkel Uwe mal „die ganzen Sommerferien versaute“, weil er diesen währenddessen auf die gymnasiale Aufnahmeprüfung vorbereitete. Da war der Lehrer-Opa aber schon lange ein renommierter Künstler. Es ist bekannt, dass er mindestens 600 Gemälde malte, so viele sind bisher ermittelt. Er widmete sich vor allem Landschaften auf Nordfriesland, auf Föhr, auf den Halligen, auf Sylt und Helgoland, aber auch in der Mark Brandenburg, auf Rügen, um Worpswede und im Riesengebirge. Auch Industrieanlagen wählte er als Motiv und Städtebilder von Berlin und Potsdam, wie man sie jetzt im Gutshaus Steglitz sehen kann. hema

4. März bis 2. April, jeweils dienstags bis sonntags von 14 bis 19 Uhr, Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48.

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