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2019 brachte Meng Meng die Zwillinge Pit und Paule zur Welt. (Archivbild)

© Paul Zinken/dpa

Update

„Meng Meng ist gerade etwas unleidlich“: Berliner Zoo erwartet wieder Panda-Nachwuchs

Sie lässt sich ungern untersuchen, doch zwei Ultraschalls sind nun geglückt. Meng Meng aus dem Berliner Zoo erwartet Nachwuchs – und das schon bald.

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Es war mal wieder eine Zitterpartie: Ist sie trächtig oder nicht? Am Sonntag gab es Gewissheit: Pandaweibchen Meng Meng im Berliner Zoo erwartet Nachwuchs – und zwar Zwillinge.

Diese Nachricht löste im Panda Garden des Zoos „einen kleinen Jubel“ aus, berichtete Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Und nicht nur dort: Zu Formulierungen wie „Berlin kann wieder Panda“ und gar „pandastisch“ verstieg sich die Medienlandschaft.

Künstliche Besamung, eingeflogene Experten

Im Naturell des Pandas selbst indes liegt diese brodelnde Vorfreude nicht. Die Bären sind eher zurückhaltenden Gemüts, unbremsbare Passion ist ihnen fremd. Das macht auch die Fortpflanzung schwierig: Nur 72 Stunden pro Jahr sind Pandaweibchen überhaupt paarungsbereit – und selbst dann nicht so richtig in Stimmung.

Während dieser drei Tage bricht dafür um Meng Meng herum stets Aktionismus aus. Ein paar leidenschaftslose Paarungsversuche mit Jiao Quing, dann wird nachgeholfen: Narkose, künstliche Besamung, eingeflogene Reproduktionsexperten. Und dann das große Bangen.

Eine Ultraschall-Untersuchung zeigte am Sonntag die beiden 2,5 Zentimeter großen Embryos. Bis zur Geburt in 12 bis 20 Tagen erreicht der Nachwuchs die Größe von Meerschweinchen.

Meng Meng hatte sich zuletzt nicht besonders kooperativ gezeigt – „sie ist gerade etwas unleidlich“, sagt Hildebrandt. „Trotz sichtlichen Bauchkneifens“ habe sie sich am Sonntag aber überzeugen lassen, „in den aufrechten Stand zu kommen und die Untersuchung mit der Ultraschall-Sonde zu akzeptieren“, sagte Hildebrandt, der als internationaler Experte bei der Reproduktion von Großen Pandas gilt. „Eine Untersuchung im Stehen hat schließlich die freudige Nachricht gebracht, dass Meng Meng mit zwei Jungtieren trächtig ist.“

Die Freude im Team sei riesig gewesen, weil es schon einige erfolglose Ultraschallversuche gegeben habe, sagte Zootierärztin Franziska Sutter. „Bei aller Begeisterung müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass eine sogenannte Resorption – also ein Absterben – des Embryos zu diesem Zeitpunkt noch möglich ist“, sagte Sutter.

Die Entwicklung werde mit Ultraschalluntersuchungen und einer Hormonanalyse weiterverfolgt. „Wir hoffen sehr, dass alles genauso gut klappt wie beim letzten Mal 2019.“ Damals war die erste Panda-Geburt in einem deutschen Zoo überhaupt eine Sensation: Die Zwillinge und einstigen Publikumslieblinge Pit und Paule sind mittlerweile nicht mehr in Berlin.

Mit einer Geburt rechnet der Zoo Ende August, ebenso mit zwei neuen flauschigen Besuchermagneten. „Die sehen sehr fluffig aus“, findet auch Zoodirektor Andreas Knieriem, aber: „Wenn man ganz ehrlich ist, wenn man sie anfasst – die sind ein bisschen fettig.“ (mit dpa)

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