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Berlin: Messerstecherin wieder in Psychiatrie 26-Jährige hatte in Karow

Familie attackiert.

Die psychisch kranke Nicole S., die am Dienstag eine 47-jährige Frau in deren Karower Wohnung niedergestochen und die zehnjährige Tochter des Opfers mit einem Messer schwer verletzt haben soll, ist nach vorübergehender Flucht in der Nacht zu Mittwoch wieder in die Psychiatrie des St. Joseph-Krankenhauses zurückgekehrt. Die Opfer befinden sich weiterhin im Krankenhaus, Lebensgefahr besteht laut Polizei nicht.

Nicole S. war bereits vor der Tat in der psychiatrischen Abteilung des St.Joseph-Krankenhauses in Weißensee untergebracht. Aus Gründen der Schweigepflicht machten die Verantwortlichen der Klinik keine Angaben zu der Patientin. Nach Tagesspiegel-Informationen war die 26-Jährige „zur Behandlung untergebracht“. Das bedeutet, dass sie nicht wegen Allgemeingefährlichkeit in der geschlossenen Abteilung war – wie etwa Patienten in der Forensik –, sondern nach festen Strukturen mit einem Betreuer an ihrer Seite auf der Station lebte. Wie es ihr gelungen ist, sich aus der Klinik oder während eines begleiteten Ausgangs zu entfernen, war nicht zu erfahren. Es hieß jedoch, von der Frau gehe keine Gefährdung aus. Dass es dennoch zu der Messerattacke kam, kommentierte die Klinik nicht.

Nicole S. soll das Opfer gekannt haben, weil sie mit dem Sohn der Frau vor etwa sieben Jahren eine Beziehung gehabt haben soll. Die 26-Jährige wird einem Haftrichter vorgeführt. Dieser muss entscheiden, ob gegen die Frau ein Haftbefehl verhängt wird oder sie wegen ihrer psychischen Erkrankung weiterhin in der Psychiatrie untergebracht werden muss – diesmal möglicherweise unter anderen Bedingungen, wenn sie doch als Gefahr für andere Menschen eingestuft wird. Tanja Buntrock

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