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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© dpa

Mit mutmaßlichem Drogendealer liiert: Durchsuchung bei Mitarbeiterin der Berliner Staatsanwaltschaft

Die Frau ist offenbar mit einem Mitglied einer mutmaßlichen Drogenbande zusammen. Gegen sie wird wegen des Verdachts auf Strafvereitelung im Amt ermittelt.

Im Zuge einer Razzia gegen fünf mutmaßliche Drogendealer in Berlin und Brandenburg wurde auch die Wohnung einer Mitarbeiterin der Berliner Staatsanwaltschaft durchsucht. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Demnach sei die Frau die Lebensgefährtin eines der Beschuldigten.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe der Verdacht bestanden, dass die Frau vertrauliche Informationen abgerufen und an ihren Lebensgefährten weitergegeben habe, um diesen vor der anstehenden Durchsuchung und Verhaftung zu warnen. Entsprechend sei bereits am 10. Juni ein Verfahren wegen Strafvereitelung im Amt gegen sie eingeleitet worden.

Zum Zeitpunkt der Durchsuchung und der Festnahme des Beschuldigten soll sich die Frau in der Wohnung des Mannes aufgehalten haben. Ein Zugriff auf die Daten der Staatsanwaltschaft habe sie auch nicht mehr.

Ob die Mitarbeiterin tatsächlich vertrauliche Informationen weitergegeben hat, ist bislang offenbar noch unklar. Dies müsse die Auswertung der sichergestellten Daten ergeben, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die mutmaßlichen Drogendealer seien "jedenfalls ersichtlich nicht vorgewarnt" gewesen.

Am vergangenen Mittwoch sind in Berlin und Brandenburg fünf Männer im Alter von 24 bis 51 Jahren verhaftet worden. Sie stehen in Verdacht, von März bis Juni 2020 mit mehreren Hundert Kilogramm Drogen gehandelt zu haben.

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Bei der Durchsuchung von 21 Wohnungen in Berlin und Sachsen-Anhalt wurden nach Angaben der Polizei und Staatsanwaltschaft unter anderem anderthalb Kilo Marihuana, Waffen und Bargeld sichergestellt.

Insgesamt seien mehr als 250 Beamte von Polizei und Zoll im Einsatz gewesen. Auf die Bande aufmerksam wurden die Ermittler durch Nachrichten den Chatprogramm Enchrochat. (Tsp)

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