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Das Schild mit der Aufschrift „Staatsanwaltschaft Berlin“ hängt am Eingang des Gerichts in Moabit.

© dpa/Fabian Sommer

Mit der Pistole am Kopf: Brüder nötigten 62-Jährigen in Berlin offenbar zu Verlustgeschäft in Millionenhöhe

Zwillinge sollen einen Mann erpresst haben, von dem sie Anteile an einer Vermögensgesellschaft kaufen wollten. Nach Abschluss des „Deals“ erwartete sie jedoch eine Überraschung.

Stand:

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat drei Brüder angeklagt, weil sie einen 62-jährigen Mann genötigt haben sollen, ihnen Anteile an Vermögensverwaltungs- und Grundstücksgesellschaften zu einem Spottpreis zu überschreiben. Wie die Behörde mitteilte, waren zwei der Männer Zwillinge. Sie sollen den 62-Jährigen mit einer Pistole bedroht haben.

Der Staatsanwaltschaft zufolge setzten die Zwillinge den Mann zwischen Mai und August 2020 stark unter Druck. Offenbar drohten sie mit Gewalt gegen seine Familie und die Eltern, die in der Türkei leben. So sollen sich die Brüder Anteile an vier Gesellschaften für 355.000 Euro verschafft haben. Den tatsächlichen Wert gibt die Staatsanwaltschaft mit 2.366.104 Euro.

Die Drangsalierungen endeten mit diesem „Deal“ offenbar nicht. Der 37-jährige Zwilling, dem die Anteile überschrieben wurden, sei überrascht gewesen, dass er rund 500.000 Euro Grunderwerbssteuer zahlen muss. In der Folge sollen die Brüder neue Verträge mit dem 62-Jährigen abgeschlossen haben, die ihm einen noch höheren Schaden von rund 2,4 Millionen Euro einbrachten. Auch mit dem dritten Bruder im Alter von 31 Jahren habe er einen Vertrag abgeschlossen.

Unabhängig von diesem Fall soll einer der Zwillinge im März 2022 eine Mitarbeiterin der Deutschen Post bedroht haben. Er habe erreichen wollen, dass sie die Leitung einer Postfiliale an eine ihm bekannte Person vergibt. Auch in diesem Fall hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. (Tsp)

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