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Berlin: Mit Pistole auf den Kopf geschlagen - Gericht verurteilte Polizisten zu elf Monaten Bewährungsstrafe

Die Überreaktion eines Polizeibeamten hat am vergangenen Dienstag auch das Amtsgericht Tiergarten beschäftigt. Ein 36-jähriger Polizeiobermeister musste sich wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt verantworten.

Die Überreaktion eines Polizeibeamten hat am vergangenen Dienstag auch das Amtsgericht Tiergarten beschäftigt. Ein 36-jähriger Polizeiobermeister musste sich wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt verantworten. Er hatte am 10. Juli 1999 bei Karstadt Spandau mit seinen Kollegen nach Geschäftsschluss einen maskierten Einbrecher gestellt. Als der Mann schon gefesselt am Boden lag, rastete der Polizist offenbar aus: Er schlug dem Wehrlosen fünf- bis sechsmal mit seiner Waffe auf den Hinterkopf. Der Dieb erlitt eine Platzwunde am Kopf.

Es war ein Kollege von Frank M., der dann im vergangenen Sommer die Anzeige schrieb: der 33-jährige Zugführer des Polizisten. Der Zugführer sagte als Zeuge vor Gericht, dass er versucht habe, den 36-Jährigen zu stoppen. Er habe Angst gehabt, dass "sich ein Schuss löst." Der Zugführer beschlagnahmte dann auch die Waffe seines Kollegen, um Blutspuren zu sichern und ermunterte später das Opfer im Krankenhaus, Anzeige gegen Frank M. zu erstatten.

Am Dienstag wurde der 36-Jährige wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt zu elf Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 4 000 Mark verurteilt. Frank M. sagte vor Gericht, dass ihm der Vorfall sehr leid tue. Es habe sich um eine "Überreaktion" gehandelt. Ob der verurteilte Polizist weiterhin im Dienst bleibt, wird nun in einem Disziplinarverfahren geklärt.

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