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Ein Bild der getöteten Oksana Romberg. (Archivbild)

© Polizei Berlin

Update

Mord an Berliner Promi-Kosmetikerin: Angeklagter stirbt kurz vor Prozessbeginn in U-Haft

Aus Habgier soll Dirk S. im März 2021 die Kosmetikerin Oksana Romberg in ihrer Wohnung am Ku’damm ermordet haben. Nun wurde er tot in seiner Zelle gefunden.

Stand:

Wenige Wochen bevor gegen ihn der Mordprozess am Landgericht Berlin beginnen sollte, ist der Angeklagte im Fall der getöteten Promi-Kosmetikerin Oksana Romberg in Untersuchungshaft gestorben. Dirk S. sei am frühen Sonntagmorgen tot in seiner Zelle in Moabit aufgefunden worden, bestätigte Staatsanwalt Michael Petzold, Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, am Montag auf Nachfrage. Zuerst hatte die „B.Z.“ berichtet.

Es lägen keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden vor, sagte Petzold weiter. Ein Todesermittlungsverfahren sei eingeleitet worden. Nach Tagesspiegel-Informationen soll sich S. das Leben genommen haben. Die Senatsjustizverwaltung machte mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine weiteren Angaben.

Am 19. November hätte am Landgericht der Prozess gegen den 54-Jährigen beginnen sollen. Nach dem Tod des angeklagten Geschäftsmanns wird das Gericht – wenn die Ermittlungen dazu abgeschlossen sind – die Akten zu dem Fall voraussichtlich schließen. Denn anders als in einigen andern Ländern gibt es in Deutschland keine Strafverfahren gegen tote Beschuldigte.

Im August hatte die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Raubes mit Todesfolge sowie Mordes aus Habgier gegen Dirk S. erhoben. Der Geschäftsmann soll die Berliner Promi-Kosmetikerin Oksana Romberg am 31. März 2021 in ihrer Wohnung am Kurfürstendamm in Charlottenburg zunächst durch mehrere Schläge mit einem Stein am Kopf erheblich verletzt haben. Dann soll er sie gewürgt haben, wodurch die Frau erstickte. 

Anschließend soll der 54-Jährige Bargeld gestohlen haben – „möglicherweise rund 200.000 Euro, die die Geschädigte für den Erwerb einer Immobilie in Frankreich angespart hatte“, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Auch die Tageseinnahmen der Kosmetikerin von rund 2300 Euro vermuteten die Ermittler unter der Beute, zu der auch das Handy des Opfers gehört. Mit dem Schlüssel der Frau habe er die Wohnung verlassen und hinter sich abgeschlossen. 

Der Deutsche war drei Jahre nach der Tat, am 2. April 2024, an seiner Geschäftsanschrift verhaftet worden und saß seitdem in Untersuchungshaft. Auf die Spur kamen die Ermittler ihm durch DNA-Spuren, die in der Wohnung des Opfers gefunden wurden. Der dringende Tatverdacht beruhe unter anderem darauf, hieß es. Als Motiv vermuteten die Ermittler finanzielle Schwierigkeiten des Mannes. 

Der Fall hatte viel Aufsehen erregt. Die Ermittlungen kamen lange nicht voran. Im Jahr 2022 war der Mordfall Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“. Im Jahr 2023 ging die Polizei erneut mit einem Fahndungsaufruf an die Öffentlichkeit und die Staatsanwaltschaft bot für nützliche Hinweise eine Belohnung von bis zu 5000 Euro an. (Tsp, dpa)

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