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Die mutmaßlichen Täter sind auf der Flucht. (Symbolbild)

© Marcus Brandt/dpa

Update

Mordkommission ermittelt: 37-Jähriger in Kreuzberg durch mehrere Schüsse verletzt

Vor einem Lokal in Berlin-Kreuzberg fallen am frühen Morgen Schüsse. Ein 37-Jähriger wird dadurch verletzt und muss ins Krankenhaus. Vieles ist noch unbekannt.

Stand:

Ein Mann ist durch Schüsse vor einem Lokal in Berlin-Kreuzberg am frühen Morgen verletzt worden. Der 37-Jährige befindet sich nach Polizeiangaben im Krankenhaus, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.

Die Hintergründe der Tat sind unklar, wie ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagte. Es wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Eine Mordkommission hat den Fall übernommen.

Eine bislang Unbekannter soll auf den 37-Jährigen geschossen haben, nachdem dieser gegen 3.30 Uhr eine Bar verlassen hatte. Danach soll der Täter geflüchtet sein. Bekannte des Mannes brachten den Verletzten in ein Krankenhaus, wie es hieß.

GdP-Sprecher: „Kann keinen überraschen, dass in der Hauptstadt scharf geschossen wird“

In Berlin ist es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Schüssen auf offener Straße gekommen. Allein in diesem Monat rückte die Polizei zu sieben Einsätzen aus, bei denen geschossen wurde oder Schüsse angedroht wurden. Laut „B.Z.“ geht das Bundeskriminalamt (BKA) davon aus, dass Berlin auch in diesem Jahr wieder zu den Städten mit den meisten Schusswaffenfällen zählen wird.

Erst am 22. Oktober wurde ein 45-Jähriger vor einem Supermarkt in Mariendorf auf einem Parkplatz niedergeschossen. Der Mann erlitt lebensgefährliche Verletzungen und musste notoperiert werden. Nach den Tätern wurde eine Fahndung ausgelöst. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Opfer getötet werden sollte. Nur einen Tag zuvor feuerten bislang Unbekannte in Schöneberg zahlreiche Schüsse auf ein Auto ab. Zwei Insassen im Alter von 22 und 23 Jahren wurden verletzt und kamen laut Polizei ins Krankenhaus.

„Es kann keinen mehr überraschen, dass in der Hauptstadt scharf geschossen wird“, meinte der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro. Private Fehden und Konkurrenzsituationen im Bereich der Organisierten Kriminalität würden zunehmend mit Waffengewalt in der Öffentlichkeit geklärt. „Manchmal reicht ein falscher Blick oder verletzte männliche Ehre aus, dass Menschen bereit sind, andere niederzuschießen“, so Jendro.

Bislang 884 Taten mit Schusswaffenbezug in diesem Jahr

Nach Angaben der Berliner Polizei wurden in diesem Jahr bislang 884 Taten (Stichtag: 23. Oktober) registriert, bei denen mit Waffen gedroht oder Schüsse abgegeben wurden. In 520 dieser Fälle ist mindestens ein namentlich bekannter Verdächtiger ermittelt worden.

Wie ein Polizeisprecher erklärte, fallen unter die registrierten Fälle nicht nur solche mit Schusswaffen, sondern auch Gegenstände wie Schreckschuss- oder Reizstoff- und Signalwaffen. Spricht die Polizei davon, dass mit einer Schusswaffe gedroht wurde, kann es sich auch um eine Spielzeugpistole handeln. Entscheidend sei, dass sich ein Opfer bedroht fühle, so der Sprecher.

In diesem Jahr wurden bislang 179 Menschen bei entsprechenden Vorfällen verletzt – 31 davon schwer, 147 leicht. Ein Mensch starb. Die Verletzungen müssten aber nicht zwangsläufig durch Waffen erfolgt sein, sondern könnten auch anders im Kontext mit dem Vorfall erfolgt sein, erklärt der Polizeisprecher. (dpa)

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