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Mutmaßlich Geiselnahme und schwere Brandstiftung: Staatsanwaltschaft Berlin erhebt Anklage gegen 40-Jährigen
Er soll drei Geiseln genommen haben und eine Wohnung in Brand gesetzt haben: Ein psychisch gestörter 40-Jähriger muss sich deshalb nun vor dem Berliner Landgericht verantworten.
Stand:
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 40-jährigen Mann wegen mutmaßlicher Geiselnahme und schwerer Brandstiftung erhoben. Der Beschuldigte soll am 23. März 2024 drei Personen in einer Wohnung eines Berliner Mehrfamilienhauses über viereinhalb Stunden mit einer geladenen Schusswaffe festgehalten und einen der Anwesenden gezwungen haben, das Mobiliar in Brand zu setzen. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen mit.
Laut der Anklage habe der 40-Jährige den 54-jährigen Wohnungsinhaber sowie einen 26-Jährigen daran gehindert, die Wohnung zu verlassen. Ein weiterer 29-Jähriger sei ebenfalls im Raum gewesen. Der Beschuldigte soll mit Möbeln die Tür blockiert haben und diese mit einer Flüssigkeit übergossen haben.
Anschließend soll er den 54-Jährigen unter Androhung von Waffengewalt gezwungen haben, die Möbel zu entzünden. Dabei soll der Angeklagte angekündigt haben, dass „alle Vier ins Feuer gehen“ würden. Die Möbel seien fast vollständig zerstört worden, und die Wohnung sei bis auf Weiteres unbewohnbar, schreibt die Staatsanwaltschaft.
Die Polizei und Feuerwehr konnten alle vier Personen über den Balkon retten. Drei weitere Anwohner des Hauses wurden wegen des Verdachts auf Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Der Angeklagte befindet sich derzeit in einer psychiatrischen Einrichtung, er ist in einem anderen Verfahren ebenfalls angeklagt. Ihm wird ein versuchter schwerer Raubüberfall auf einen Spätkauf und ein tätlicher Angriff auf Polizeibeamte vorgeworfen, bei dem eine verminderte Schuldfähigkeit aufgrund einer psychischen Störung angenommen wird. Das Landgericht Berlin I wird über den Fall entscheiden. (Tsp)
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