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„Limoment“, naturnahe Limonade aus Bielefeld.

© Limoment

Die Limo mit dem „Moin“: In Ostholstein entdeckt, in Berlin wiedergefunden

Mit Bionade fing es vor 30 Jahren an. Seither liegen naturnahe Limonaden im Trend. Diese hier kommt von einem Start-up aus Ostwestfalen.

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Moin. Neulich war ich auf Heimatbesuch in Ostholstein. Und dass man dort im Norden dieser Begrüßungsformel begegnet, ist alles andere als außergewöhnlich. Doch bei dem Mann, der mir hier morgens im Café am Supermarkt gegenübersaß, war das „Moin“ auf das Dienst-T-Shirt aufgedruckt. „Wieso das?“, fragte ich. Ja, das sei bei seiner Firma so, antwortete er, stellte sich freundlich als Marcel vor – und als Außendienstler eines Unternehmens, dessen Namen ich so früh am Tag nicht auf Anhieb verstand. „Limoment“. Aha, Wortspiel. Eine Brause-Firma. Aus Bielefeld.

Von der Marke hatte ich noch nie gehört. Und dass man in Bielefeld auch „Moin“ sagt, schon gar nicht. Anscheinend stehen die Ostwestfalen, die als eher wortkarges Völkchen gelten, ebenfalls auf die schnelle, einsilbige Begrüßung. Ich stellte mich ebenfalls vor, wir quaschten kurz. „Limoment“ gebe es auch in Berlin, erzählte der für Norddeutschland zuständige Marcel. Hier im Supermarkt nebenan werde er gleich eine Limo-Präsentation aufbauen, fügte er hinzu. Gerade nehme man die Sorte „Johannisbeere-Rosmarin“ neu ins Programm auf. Komische Kombi, dachte ich, aber interessant.

Hauch von Lolli oder Bonbon

Als punktueller Kunde von „Lemonaid“ und „Fritz“-Brause – zwei der vielen Limonaden, die seit dem Siegeszug der Bionade vor 30 Jahren auf den Markt gekommen sind – überlegte ich, mir später ein paar Flaschen der Neuentdeckung mit nach Berlin zu nehmen. Ich wählte erst mal die nicht so ganz aufregend klingende Sorte „Apfel-Minze“ (mit Zitronengras-Note) und nahm noch – sei kein Feigling – „Kirsche-Waldmeister“ dazu. Beides erfrischend, aber die zweite Sorte doch ziemlich knallig. Ein Hauch von Lolli oder Bonbon. Später in Berlin kaufte ich auch mal „Birne-Grüntee“, die war nicht so heftig und ähnelte eher der Minz-Kombi – aber markanter in der Fruchtigkeit und leicht moussierend.

Anklänge von Cola: die Sorte Johannesbeere-Rosmarin.

© Limoment

Zurück in Berlin fragte ich mich, wann auch die neue „Johannisbeere-Rosmarin“ mal in meinem Supermarktregal in Moabit auftauchen würde. Also mailte ich nach Bielefeld und wurde in der Antwort auch mit „Moin“ begrüßt. Das mit der neuesten Sorte werde noch ein paar Wochen dauern, dann bei Edeka oder Getränke Hoffmann.

Das ostwestfälische Limo-Start-up entstand übrigens vor rund zehn Jahren, gegründet von drei Freunden zwischen Garten und Garage. Was erst ironisch „Trendbrause“ hieß, wurde 2016 zu „Limoment“. Das Konzept: Natürliche Zutaten, keine exotischen Früchte, kein Zusatz von Zucker. Dazu kurze Wege: Mostereien und Abfüller liegen in der Umgebung. Auch die Holzregale im Verkauf gehören zum Nachhaltigkeitskonzept.

Inzwischen habe ich auch Johannisbeere-Rosmarin getestet: aus der Mischung glaube ich leichte Cola-Anklänge herauszuschmecken. Noch nicht probiert: „Apfel-Rose“, „Rhabarber-Holunder“ sowie die besondere Sorte „Naturtrüber Apfel – Spendenschorle“, mit der man Gutes tun kann in Ostwestfalen-Lippe. Aber das kommt noch.

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