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Neue Räume gesucht: Buchstabenmuseum in Berlin öffnet am Sonntag ein letztes Mal
Für das Buchstabenmuseum Berlin beginnt die Suche nach neuen Perspektiven. Noch ist unklar, wo die rund 3.500 Exponate künftig unterkommen – das Team hofft auf mehr als nur ein Lager.
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Nach den letzten Öffnungstagen des Buchstabenmuseums Berlin am Wochenende wollen Barbara Dechant und ihr Team verschiedene Optionen für die Zukunft der Sammlung prüfen. „Wir sind noch am Sammeln der Möglichkeiten – zwischen Lager und der Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch eine Institution findet“, sagte Dechant der Deutschen Presse-Agentur.
Bis Ende des Jahres bleibt das Museum noch in den aktuellen Räumlichkeiten. Aktuell befindet sich das Museum im S-Bahnbogen in der Nähe der Station Bellevue.
Konkrete Pläne für einen neuen Standort gibt es bislang nicht. „Wir hoffen auf eine Mischung – nicht nur Lager, sondern vielleicht auch eine Möglichkeit, die Buchstaben teilweise oder ganz auszustellen“, so Dechant weiter. Erste Kontakte zu potenziellen Orten sollen nach der Schließung intensiver geprüft werden.
Finanzielle Gründe und sinkende Besucherzahlen
Nach zwei Jahrzehnten schließt es am 6. Oktober seine Türen. „Wir haben keine institutionellen oder regelmäßigen Förderungen bekommen. Und jetzt sind wir an einem Punkt, wo es ohne finanzielle Unterstützung einfach nicht mehr geht“, sagte Gründerin und Leiterin Barbara Dechant bereits vor wenigen Wochen.
Historische Schriften erhalten - und ein Stück Stadt- und Deutschlandgeschichte bewahren. Das war das Ziel des Berliner Buchstabenmuseums. Trotz des Engagements eines Teams von Ehrenamtlichen, das sich um Öffnungszeiten, Transporte und handwerkliche Arbeiten kümmerte, sei die Hauptlast an ihr selbst hängen geblieben, so Dechant. Die Besucherzahlen haben sich demnach seit der Corona-Pandemie halbiert, steigende Energie- und Betriebskosten konnten nicht mehr gedeckt werden.
Die Sammlung umfasst rund 3.500 Buchstaben – von einzelnen Lettern bis zu kompletten Schriftzügen. Die Exponate stammen überwiegend aus Berlin, aber auch aus anderen Teilen Deutschlands, Österreich und der Schweiz. Oft sind es Schriftzüge aus dem öffentlichen Raum – von Geschäften, Bahnhöfen oder Institutionen – die hier ein neues Zuhause fanden. Zur Sammlung gehört etwa der Schriftzug „Zierfische“ aus den frühen 1980er Jahren von einem Geschäft am Frankfurter Tor oder auch die Namen „Möbelhaus Kern“ oder „Tagesspiegel“. (dpa)
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