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Berlin: Neuer Neubau an der Topographie

Direktor der NS-Gedenkstätte kündigt Start für Spätsommer dieses Jahres an Ausstellungsgebäude soll 20 Millionen Euro kosten

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen um den Neubau für das NS-Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ sollen die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Im April würden die Bauleistungen auf dem Gelände des ehemaligen Reichssicherheitshauptamtes, dem Hauptquartier von Gestapo und SS, ausgeschrieben, so dass mit den Arbeiten im Spätsommer begonnen werden könne, sagte der geschäftsführende Direktor der Topographie-Stiftung, Andreas Nachama. Die Fertigstellung sei für den 8. Mai 2010, den 65. Jahrestag des Kriegsendes, geplant.

Ursprünglich sollte der Bau, der eine Dauerausstellung zur Geschichte der Terrorzentralen des Nazi-Regimes beherbergen wird, bereits im Jahr 2000 eröffnet werden. „Zum ersten Mal in der langen Geschichte des Projekts gibt es belastbare Daten“, betonte Nachama. Er sehe derzeit weder technische noch finanzielle Hindernisse. Die veranschlagten Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro, die je zur Hälfte von Bund und Land getragen werden, seien „realistisch“ und in den Haushalten eingestellt.

Zunächst sollte der Neubau nach einem Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor entstehen. Neun Jahre nach dem symbolischen ersten Spatenstich war das Projekt jedoch 2004 wegen explodierender Baukosten gestoppt worden. Die Stiftung hoffe, „endlich ihrem Auftrag als Lernstätte am bundesweit einzigen Ort der Täter gerecht werden zu können“, betonte Nachama. Nach seiner Darstellung wird der Entwurf der Architektin Ursula Wilms und des Landschaftsarchitekten Heinz W. Hallmann für ein lichtdurchflutetes Gebäude den Ansprüchen der „Topographie des Terrors“ gerecht. Der zweigeschossige Kubus ermögliche – wie gefordert – den Blick auf einen großen Teil des Geländes. Außerdem finde die Stimme der Stiftung im Unterschied zu früher bei den Planungen Gehör.

Die provisorische Ausstellung, die derzeit in einem überdachten Geländegraben gezeigt wird, wo sich einst die Folterkeller der Gestapo befanden, erhält nach Angaben Nachamas in überarbeiteter Form im Neubau ein festes Domizil. Die konzeptionellen Arbeiten seien im Wesentlichen abgeschlossen. An der bisherigen Stelle sollen künftig Ausstellungen zu verschiedenen Themen präsentiert werden. Tsp/ddp

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