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Eine Justitia-Figur steht vor dramatischem Gegenlicht. (Symbolbild)

© dpa/Arne Dedert

Niedergestochen nach Streit um Musikauswahl in Bar: Anklage wegen versuchten Totschlags in Berlin-Reinickendorf

Das 24-jährige Opfer wollte einen Streit um die Musikauswahl schlichten: Dann bekommt er vom mutmaßlichen Täter einen Stich ab und muss reanimiert werden. Versuchter Totschlag lautet die Anklage.

Stand:

Ein 30-jähriger Mann soll Ende November 2024 in Berlin-Reinickendorf einen jungen Mann mit einem Messer attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt haben. Vor dem Berliner Landgericht hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung erhoben.

Der Vorfall ereignete sich nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei in einer Bar in der Hechelstraße. Dort kam es am 30. November 2024 gegen 3 Uhr morgens zu einem Streit um die Musikwahl. Der Angeklagte soll eine Fernbedienung für die Musikanlage über längere Zeit an sich genommen und damit wiederholt arabische Musik abgespielt haben – zum Ärger vieler Gäste. Als die Fernbedienung im Zuge der Auseinandersetzung zu Bruch ging, eskalierte die Situation. Der Streit verlagerte sich auf die Straße.

Ein 24-Jähriger versuchte, den Konflikt zu schlichten. Dabei wurde er mit einem scharfen Gegenstand in die Leistengegend gestochen, wobei eine Oberschenkelarterie durchtrennt wurde. Durch den starken Blutverlust erlitt er einen Kreislaufstillstand. Erst nach 50 Minuten Reanimation konnte er gerettet werden, doch er trug möglicherweise bleibende Hirnschäden davon und steht derzeit unter gesetzlicher Betreuung.

Der mutmaßliche Täter bestreitet die Vorwürfe. Er wurde kurz nach der Tat an seiner Wohnanschrift festgenommen und sitzt seit dem 1. Dezember 2024 in Untersuchungshaft. (Tsp)

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