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Bisher waren die Bürgertests in Berlin kostenlos. Ab Freitag tritt jedoch eine neue Verordnung in Kraft.

© dpa/ Hauke-Christian Dittrich

Bürgertests ab Freitag nicht mehr kostenlos: Noch viele Unklarheiten bei 3-Euro-Tests in Berlin

Die Corona-Bürgertests kosten ab Freitag drei Euro. Ausnahmen gibt es für vulnerable Gruppen - doch wie genau die Umsetzung funktionieren soll, ist unklar.

Am Freitag tritt eine neue Corona-Testverordnung in Kraft. Für bislang kostenlose Bürgertests werden drei Euro fällig, ausgenommen sind vulnerable Bevölkerungsgruppen.

Der kurze Abstand zwischen Verkündung und Umsetzung der neuen Strategie von einer knappen Woche setzt Berliner Testzentren unter Druck: Am Dienstag war Jürgen Simon noch „völlig unklar“, welche Daten der Kundschaft ab Freitag erhoben und wie sie verarbeitet werden sollen. Simon, der vier Testzentren in Kreuzberg und Falkensee betreibt, vermisst eine detaillierte Handreichung, mit der er seine 30 Mitarbeiter:innen schulen kann. Bislang hat er nur eine Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums gelesen.

Nicht zahlungspflichtig sind demnach Kinder bis fünf Jahre, Schwangere im ersten Trimester, Besucher von Kliniken und Pflegeheimen, Haushaltsangehörige von Infizierten, Bewohner von Behinderteneinrichtungen sowie Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Nachweisdokumente sollen beim Test vorgelegt werden.

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Offen bleibt, ob solche Bescheinigungen eingescannt werden müssen. Wer dabei Fehler mache, sagt Simon, könne gegen den Datenschutz verstoßen oder müsse damit rechnen, dass der Bund nach einem halben Jahr Rückforderungen stellt.

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Da er zusätzlich auch Software für die Dokumentation entwickelt und lizenziert, hat Simon ein weiteres Problem: Sämtliche Programme, die in diesem Bereich eingesetzt werden, müssten auf die neue Verordnung hin in Teilen umgeschrieben werden.

Laut Senat hat Berlin derzeit 456 gewerbliche Testzentren, landeseigene gibt es nicht mehr. Die Zahl der Schnelltests hat sich seit Anfang April wöchentlich reduziert und sank in der zweiten Juniwoche auf 217.936. Probleme bei der Umsetzung der Verordnung erwartet der Senat nicht.

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