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Feuerwehrleute kämpfen in Berlin-Marzahn gegen die Flammen.

© Annette Riedl/dpa

Update

Behörden ermitteln wegen Mordverdachts: Zwei Männer sterben bei Feuer in Marzahner Facharbeiter-Unterkunft

Mitten in der Nacht bricht in Marzahn ein Feuer aus. Zwei Menschen werden tot geborgen, zwei weitere schwer verletzt. Ermittler gehen von einer bewussten Brandlegung aus.

Stand:

Nach einem Brand in einer Doppelhaushälfte im Hornetweg in Berlin-Marzahn haben Polizei und Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Mordverdachts aufgenommen. Das teilten sie die Behörden am Sonntagnachmittag mit. Es gebe noch keine Tatverdächtigen, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.

Bei dem Brand waren zwei Personen gestorben, zwei weitere wurden mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Einer dieser Verletzten befindet sich aktuell in einem kritischen Zustand, teilte ein Polizeisprecher mit.

Gegen 3 Uhr soll das Haus im Hornetweg vollständig in Flammen gestanden haben. Anwohner verständigten den Notruf. Feuerwehrkräfte fanden im Anschluss zwei tote, mutmaßlich erwachsene Männer, deren Identität noch nicht geklärt werden konnte. Vier weitere Männer, darunter drei im Alter von 33, 38 und 45 Jahren, konnten sich aus den Flammen retten, teils mit schweren Verletzungen.

Das Haus soll zum Tatzeitpunkt an acht männliche polnische Facharbeiter als Arbeiterunterkunft vermietet worden sein. Wo sich die restlichen beiden Bewohner des Hauses aufhalten, ist zurzeit unklar, teilte der Polizeisprecher mit.

Ausgeschlossen werden könne ein Brandanschlag von außen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, dass die Ermittler von einer bewussten Brandlegung ausgingen. Dabei wurde von dem oder den Tatverdächtigen in Kauf genommen, dass auch Unbeteiligte verletzt werden.

88 Feuerwehrkräfte über Stunden im Einsatz

Wie die Feuerwehr mitteilte, stand der Dachstuhl einer Doppelhaushälfte komplett in Flammen. Das Feuer griff auch auf die anliegende Doppelhaushälfte über. 88 Feuerwehrleute waren über vier Stunden im Einsatz. Dieser war nach Feuerwehr-Angaben sehr intensiv – wegen des Meldebildes und der Vermutung, dass noch weitere Menschen im Gebäudeinneren vermisst wurden.

Die Feuerwehr bekämpfte die Flammen sowohl von innen als auch von außen über eine Drehleiter. Während des Einsatzes wurde zunächst ein lebloser Mann durch die Einsatzkräfte gefunden und tot geborgen. Gegen Mittag teilte ein Polizeisprecher mit, dass eine weitere Person im Inneren des Hauses tot gefunden wurde.

Auch Spezialkräfte des technischen Dienstes wurden alarmiert, um die Statik der betroffenen Gebäude zu sichern. Laut dem Sprecher ist das Haus vermutlich einsturzgefährdet. Nachdem der Brand gelöscht war, wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. (mit dpa)

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