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Hilde Schramm, Deutschland, Berlin, 2011.

© imago/Rolf Zöllner

Orden für Berliner Grünen-Politikerin: Erziehungswissenschaftlerin Hilde Schramm erhält Verdienstkreuz

Schramm bekommt die Auszeichnung für ihr zivilgesellschaftliches Engagement. Die 87-Jährige setzt sich bis heute insbesondere für vergessene Opfer des Nationalsozialismus ein.

Hilde Schramm, Grünen-Politikerin, ehemalige Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses und Erziehungswissenschaftlerin, erhält das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) überreicht die Auszeichnung am kommenden Montag im Auftrag des Bundespräsidenten, wie die Senatskanzlei am Mittwoch mitteilte.

„Es kommt darauf an, Probleme zu lösen. Es genügt nicht, sie zu benennen. Das ist die Devise von Frau Dr. Hilde Schramm“, sagte Wegner. Themen ihres zivilgesellschaftlichen Engagements seien bis heute menschliche Notlagen und der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit.

Hilde Schramm, Jahrgang 1936, hatte unter anderem 1994 die Stiftung Zurückgeben gegründet, die aus Geldern sogenannten arisierten Eigentums jüdische Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen fördert. Ihre 2004 gegründete Initiative für vergessene NS-Opfer habe viel Geld für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene gesammelt, sagte Wegner. Schramm habe das Leben unzähliger Menschen nachhaltig und positiv beeinflusst.

Schramm, Tochter des NS-Rüstungsministers und Architekten Albert Speer (1905-1981), war als Wissenschaftlerin unter anderem an der Freien Universität Berlin tätig. Sie engagiert sich in zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Von 1985 bis 1987 und von 1989 bis 1991 war sie Mitglied des Abgeordnetenhauses für die damalige Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz, Vorläfer der Grünen. Schramm wurde 2004 mit dem Moses-Mendelssohn-Preis und im Jahr 2019 mit dem Obermayer German Jewish History Award geehrt. (dpa)

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