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Traditionelles Caféhaus: Pachtvertrag des Opernpalais läuft aus

Der Pachtvertrag für das Opernpalais unter den Linden läuft Ende des Jahres aus. Das ist das Ende einer Ära.

Von Katrin Schulze

Die Lage ist höchst attraktiv. Am Beginn des Boulevards Unter den Linden befindet sich das Opernpalais, gegenüber der Neuen Wache, direkt neben der Staatsoper. Genug Interessenten, die dort gern einziehen möchten, sollte es geben. Wie die Zukunft des Gebäudes aussieht, ist allerdings noch unklar. Fest steht nur, dass es bald einen neuen Nutzer geben wird. Denn der Mietvertrag mit dem jetzigen Betreiber Manfred Otte läuft Ende des Jahres aus. „Wir haben uns mit dem Pächter darauf geeinigt, den Vertrag nicht zu verlängern“, sagt Olaf Willuhn von TLG Immobilien, dem Eigentümer. Im Haus des Betreibers bestätigte man dies.

Es war eine  Entscheidung mit Folgen, immerhin ist Manfred Otte seit nunmehr 22 Jahren im Palais – berühmt ist besonders das opulent gestaltete Operncafé. Doch nun besteht „dringender Sanierungsbedarf“, wie Willuhn sagt. Da auch die Staatsoper saniert und ganz in der Nähe für den Ausbau der U-Bahnlinie 5 gebuddelt wird, bietet sich der Zeitpunkt für umfassende Bauarbeiten im Palais an.

Deshalb wird das Gebäude erst einmal geschlossen, etwa zwei Jahre sollen bis zur Wiedereröffnung vergehen. Genaueres hänge allerdings auch vom neuen Pächter ab, dessen spezielle Wünsche dann berücksichtigt werden müssten, heißt es. Und diesbezüglich zeigt sich TLG Immobilien flexibel. Die Zentrale einer großen Firma, ein Stiftungsitz, der Showroom eines bedeutenden Automobilkonzerns oder gehobene Gastronomie – möglich scheint hier alles. Auch an Bewerbern mangelt es offenbar nicht. „Wir haben viele Interessenten und auch schon ein paar Gespräche geführt“, sagt Olaf Willuhn.

Die künftige Nutzung wird von jenen, die vom Wechsel bereits wissen, heftig diskutiert. Schließlich trägt das Opernpalais entscheidend zum Flair des Boulevards Unter den Linden bei. Und es spielt viel Geschichte mit. 1733 ist das Palais entstanden, in den 60er Jahren wurde das zerstörte Haus wieder aufgebaut, nach der Wende ist der gesamte Komplex dann von Manfred Otte neu konzipiert und dem Publikum als gastronomische Attraktion am Boulevard präsentiert worden.

Könige waren im Opernpalais schon zu Gast, Showstars, Politikgrößen. „Wir wissen um die Bedeutung des Hauses“, versichert TLG-Sprecher Olaf Willuhn. „Für die Entscheidung zugunsten eines neuen Pächters werden wir uns Zeit nehmen.“Katrin Schulze

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