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Badegäste schwimmen unter Einhaltung der Abstandsregeln im Sommerbad Humboldthain.

© Christoph Soeder/dpa

„Parallelbetrieb hätten wir personell nicht geschafft“: Warum Berlins Freibäder trotz Sommerwetter schließen

In Berlin wird es sommerlich in den kommenden Tagen, trotzdem haben die Bäder-Betriebe die Freibad-Saison beendet. Dafür wurden mehrere Hallenbäder geöffnet.

Hoch „Kevin“ bringt den Sommer zurück nach Deutschland. Die Berliner und Brandenburger können sich nach einem sonnigen und heißen Montag mit bis zu 31 Grad auf weitere Sommerwetter-Tage einstellen.

Pünktlich dazu haben die Berliner Bäder-Betriebe am Sonntag die Freibad-Saison beendet. Die verbliebenen vier Sommerbäder in Neukölln, Wilmersdorf, Kreuzberg und Humboldthain wurden geschlossen, wie zuerst im Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint berichtet.

„Das ist für uns sehr ärgerlich, aber eine Entscheidung des Vorstands“, sagte ein Mitarbeiter des Prinzenbads. Am Wochenende habe man viele Gäste gehabt.

Flexibel ist man bei den Bäder-Betrieben offenbar nur im Schließen von Freibädern. Als das Wetter vor zwei Wochen herbstlich wurde, schloss man kurzerhand das Strandbad Wannsee, das ursprünglich bis kommenden Sonntag geöffnet haben sollte.

„Wir verstehen, dass es da Unmut gibt und das tut uns sehr leid“, sagte eine Sprecherin der Bäder-Betriebe. Man habe die Entscheidung aber bewusst für die Schulen getroffen, um wieder Schwimmkurse in den Hallenbädern garantieren zu können. Mit der Schließung der Freibäder habe man am Montag zehn Hallenbäder für die Öffentlichkeit öffnen können, die zuvor noch geschlossen waren. Darunter das Wellenbad am Spreewaldplatz in Kreuzberg.

„Parallelbetrieb hätten wir personell nicht geschafft“

„Einen Parallelbetrieb hätten wir personell nicht geschafft“, sagte die Sprecherin. Das liege auch daran, dass man coronabedingt in diesem Jahr keine Saisonkräfte eingestellt hat. Im vergangenen Jahr hatte man so die Freibadsaison bis zum 25. September organisieren können.

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Deshalb, aber auch wegen der begrenzten Besucherzahl, verzeichnen die Bäder-Betriebe 2020 einen signifikanten Rückgang der Besuche. Zählte man 2019 noch 1,8 Millionen Besuche, waren es in diesem Jahr noch 1,02 Millionen.

Auch die Hallenbad-Saison wird durch Corona geprägt. Wie im Sommer können nur Zeittickets erworben werden, diese können aber auch wieder direkt vor Ort am Schalter erworben werden.

Viel Sonnenschein in den kommenden Tagen

Für den Dienstag erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) neben viel Sonnenschein nur dünne Schleierwolken. Die Höchsttemperaturen liegen bei voraussichtlich 29 Grad, in der Niederlausitz mancherorts sogar bei bis zu 33 Grad.

Am Mittwoch kann es überwiegend heiter bis wolkig und trocken werden. Die Maximalwerte liegen zwischen 26 und 30 Grad. Zwar rechnen die Meteorologen am Donnerstag bei maximal 18 bis 22 Grad mit deutlich kühleren Temperaturen im Vergleich zum Vortag, jedoch lässt die Sonne sich trotzdem blicken. (mit dpa)

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