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Ausstellungsraum im Brandenburger Tor Museum.

© Triad Edutainment Enterprises GmbH

Update

Pariser Platz: Brandenburger Tor Museum schließt Ende April

2016 öffnete das Museum unter dem Namen "The Gate" mit einer Multimediashow am Pariser Platz. Nun ist damit Schluss. Grund: Fehlende Laufkundschaft.

Gerade neu eröffnet und bald schon wieder zu. Unter dem Namen „The Gate“ hat das heutige Brandenburger Tor Museum 2016 am Pariser Platz aufgemacht. Mit einer Multimediashow zu 300 Jahren Berliner Stadtgeschichte sollte es das Kulturangebot der Stadt bereichern. Das Museum kam mit moderner Technik daher: HD-Bildschirme auf einer 34 Metern langen Wand zeigen historische Bilder im 270-Grad-Panorama, unterstützt von 38 Soundkanälen.

Doch nach knapp drei Jahren Multimediaspektakel an der repräsentativen Adresse ist nun Schluss: „Wir mussten uns aus einer Vielzahl von Gründen dazu entscheiden, den derzeitigen Standort am Pariser Platz aufzulösen“, teilte der Betreiber, die Triad Edutainment Enterprises, am Montag mit. „Darum wird das Museum und unser Veranstaltungsraum, der Immersive Showroom, nur noch bis Ende April 2019 geöffnet sein.“

Viele Gründe für das Ende

Die „Vielzahl der Gründe“ für das Aus des Museums, das die Triad auf eigene Kosten betreibt, lassen sich dann doch vor allem auf einen Faktor reduzieren: die Besucherzahlen, die unter den Erwartungen blieben. 150.000 waren nach der Eröffnung bis zum Jahresende angestrebt, wurden aber nicht erreicht.

Dem Museum fehlte offenbar die Laufkundschaft. Annette Kusche, Sprecherin der Triad Edutainment, sagt: „Der Standort am Pariser Platz ist schwierig geworden. Insbesondere durch die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen im Umfeld der Botschaften wurde die Eingangssituation des Museums deutlich erschwert, was so nicht voraussehbar war. Auch wenn der Platz jährlich viele Millionen Besucher hat, kommen nur wenige spontan vorbei.“ Das Museum befindet sich zwischen der Französischen Botschaft und einer Starbucks-Filiale.

Suche nach neuem Standort

Nun ist das Unternehmen auf der Suche nach einem neuen Standort: „Die Stadt hat das Projekt ideell immer sehr unterstützt, darum haben wir gute Hoffnung, dass wir einen neuen Ort für das Museum finden.“, so Kusche. Normalerweise arbeitet die Kreativagentur Triad als Dienstleister für Ausstellungen, Museen, Messen und Events, unter anderem für Unternehmen wie Siemens, Bertelsmann und das Deutsche Fußballmuseum.

„Wir sind das Wagnis, die Geschichte Berlins in einen multimedialen Raum erlebbar zu machen, auf Eigeninitiative eingegangen“, so Kusche. „Unser neuartiges Konzept der historischen Stadterzählung hat technisch und dramaturgisch sehr gut funktioniert und bei Besuchern aus aller Welt sehr großen Anklang gefunden. Viele sind so zu Botschaftern der Geschichte Berlins geworden.“ Knapp zwei Millionen Euro hatte das Unternehmen bei der Eröffnung in das Museum investiert.

Brandenburger Tor Museum, Pariser Platz 4a, Samstag und Sonntag von 10 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Sondervorführungen für Gruppen ab 10 Personen sind auf Anfrage möglich.

Mehr Infos unter: www.brandenburgertor-museum.de

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