zum Hauptinhalt
Markttor von Milet

© ddp

Pergamonmuseum: Markttor von Milet restauriert

Das rund zweitausend Jahre alte Markttor von Milet steht wieder: Der 17 Meter hohe Fassadenbau ist nach seiner aufwendigen Restaurierung nun im Berliner Pergamonmuseum zu sehen - und erstrahlt im neuen Glanz.

Nach erster mehrjähriger Restaurierungsphase ist das berühmte Markttor von Milet wieder vollständig im Berliner Pergamonmuseum zu sehen. "Mit dem Markttor ist ein absolutes Highlight der Antikensammlung zurückgekehrt", sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Michael Eissenhauer. Der prunkvolle Fassadenbau mit drei Tordurchgängen wurde im zweiten Jahrhundert in der kleinasiatischen Stadt Milet errichtet.

Der Wiederaufbau des Markttors ist nach Angaben des Museums die aufwendigste Restaurierung der gesamten Sammlung. Ende 2005 wurden die Bauteile, die herabzustürzen drohten, in eine eigene Restaurierungswerkstatt verlagert. Das Tor wurde vom übrigen Raum durch ein Gerüst mit einer Schutzwand abgetrennt. Als Material für alle fehlenden Teile wurde hochwertiger Kunststein verwendet. Massive Anker und Dübel aus alten Rekonstruktionen wurden durch leichtere Elemente aus rostfreiem Edelstahl ersetzt.

Das fast 17 Meter hohe Markttor ist nach dem Pergamonaltar das berühmteste Kunstobjekt des Pergamonmuseums. Für Martin Maischberger, Kustos an der Antikensammlung, ist das Tor sogar die "heimliche Nummer eins" des Museums. "Es ist das größte, je in einem Museum wieder aufgebaute Monument", sagte Maischberger. Das Markttor besteht aus griechischen Säulen, einem Bogentor und einer römischen Bühnenfassade. Es stellt die Verbindung zwischen hellenistischer Bautradition und Kunst der römischen Kaiserzeit dar.

"So eindrucksvoll wie noch nie"

Trotz der umfassenden Rekonstruktionen bestehe das rund 1.600 Tonnen schwere Tor aber noch zu "mindestens 60 Prozent aus der original antiken Marmorsubstanz", sagte Maischberger. Das Markttor sei das am vollständigsten erhaltene Monument der Antikensammlung. Der Zustand sei "so eindrucksvoll wie noch nie".

Der zweite Teil der Restaurierung werde parallel zum Umbau des Miletsaals, voraussichtlich ab dem Jahr 2020, erfolgen. Die Oberflächen des Monuments müssten gereinigt, farblich aufeinander abgestimmt und die in Kunststein neu ergänzten Teile endgültig ausgeformt werden. Bis dahin soll das Markttor von Milet für die Besucher zu sehen bleiben. Ende 2027 sollen die Restaurationsarbeiten des Miletsaals und des Markttors vollständig abgeschlossen sein.

Milet gehörte im Altertum zu den bedeutendsten Städten an der Westküste Kleinasiens. Sie lag direkt am Meer und wurde so zu einer reichen Handelsstadt. Als Anlass für die Aufstellung des prächtigen Eingangstors der Stadt gilt der Besuch des römischen Kaisers Hadrian im Jahr 129 nach Christus.

Das Markttor wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs durch eine Bombenexplosion stark beschädigt und in den 50er Jahren nur unzureichend und qualitativ minderwertig restauriert.

Patricia Czarkowski[ddp]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false