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Berlin: Pflüger: CDU und Grüne so nah wie nie

Der CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger wirbt offensiv für ein schwarz-grüngelbes Regierungsbündnis für Berlin. „In einer Jamaikakoalition wäre nichts leicht, aber alles spannend“, schreibt Pflüger für die April-Ausgabe des Magazins „Cicero“.

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Der CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger wirbt offensiv für ein schwarz-grüngelbes Regierungsbündnis für Berlin. „In einer Jamaikakoalition wäre nichts leicht, aber alles spannend“, schreibt Pflüger für die April-Ausgabe des Magazins „Cicero“. Jamaika wäre ein „permanenter Gärprozess, aus dem Zukunft entsteht“. Pflüger ermahnt die Berliner Grünen, nicht länger am „gescheiterten rot-grünen Projekt“ festzuhalten oder sich als Steigbügelhalter einer rot-rot-grünen Konstellation anzubiedern.

In dem fünf Seiten langen Aufsatz lobt der CDU-Mann die „ausgezeichnete Zusammenarbeit“ der Oppositionsparteien CDU, Grüne und FDP. Jüngste Beschlüsse der Grünen-Landesdelegiertenkonferenz wertet Pflüger als „grundsätzliche Öffnung hin zu neuen Konstellationen“. Union und Grüne seien sich heute so nah wie nie. Was läge näher, als in Berlin – 40 Jahre nach der Kulturrevolution der Achtundsechziger – wieder zusammenzufügen, was damals auseinandergedriftet sei? Die Zeit sei reif für einen Brückenschlag zwischen Bürgertum und „den von der Revolution entlassenen Kindern“. Inzwischen knüpften die Grünen, so Pflüger, wieder an ihre bürgerlichen Wurzeln an.

Der CDU-Fraktionschef räumt ein, dass es zwischen Christdemokraten und Grünen noch „idiotische Vorurteile“ gebe. Notwendig sei eine „neue politische Sachlichkeit“. Schwarze und Grüne favorisierten den Mittelstand, wollten den Sozialstaat umbauen, die Verschuldungspolitik beenden und die Bürgergesellschaft stärken. Auf der kommunalen Ebene sei die Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien längst Normalität und auch in den Ländern gebe es „ernsthafte Bemühungen“. Die Jugendorganisation der Berliner Grünen reagierte gestern skeptisch. „Pflüger, lass das Träumen sein“, heißt es in einer Erklärung. Nur wenn mit Schwarz-Grün irgendwann einmal offensichtlich mehr grüne Inhalte umgesetzt werden könnten als in jeder anderen Option, könne eine Diskussion darüber stattfinden. „Diese Möglichkeit sehen wir in Berlin zurzeit nicht.“ Zumal Pflüger nicht mit der Berliner CDU verwechselt werden dürfe. za

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