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Pionier der Obdachlosenhilfe im Interview: „Wir brauchen das Grundverständnis, dass jeder Mensch ein eigenes Zuhause verdient“
In den 1990ern entwickelte Sam Tsemberis in New York das Konzept Housing First. Heute wird es weltweit genutzt – auch in Berlin. Der Kampf gegen Obdachlosigkeit scheitere nicht am Geld, sagt er.
Stand:
Herr Tsemberis, Sie gelten als einer der Begründer von Housing First – einem Hilfsprogramm für Obdachlose, das Sie in den 1990er Jahren in New York City entwickelt haben. Der Ansatz wird mittlerweile in zahlreichen Städten weltweit angewendet, darunter auch in Berlin. Was macht ihn so erfolgreich?
Wir haben die Art und Weise, wie obdachlose Menschen mit Suchterkrankung oder psychischen Problemen geholfen wird, vollkommen geändert. Das ist ein Grund für den Erfolg. Vor Housing First mussten die Betroffenen in der Regel erst ihre Erkrankung in den Griff bekommen, bevor sie Zugang zu Wohnraum erhielten. Das funktionierte zwar für einige, aber viele konnten diese Voraussetzungen nicht erfüllen.
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