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Die Polizei hatte bereits den gesuchten M. Remmo (r.) festgenommen, seinen Bruder A. M. Remmo nun auch.

© Polizei Sachsen/Polizei Berlin

Clan-Razzia nach Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe: Polizei fand Äxte, Macheten und Schreckschusswaffen

Die Behörden fahnden weiter nach den flüchtigen Remmo-Brüdern. Ermittler dementieren Berichte über unvorsichtiges Vorgehen beim Einsatz.

Bei Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden am Dienstag haben Ermittler Festplatten, Computer und Handys sichergestellt. Darüber hinaus fanden Einsatzkräfte in einigen durchsuchten Wohnungen Macheten, Äxte und Schreckschußwaffen vor, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden mitteilten.

Im Zuge des Einsatzes nahm die Polizei drei Tatverdächtige aus dem Berliner Remmo-Clan fest. Zwei Brüder sind seit Dienstag auf der Flucht. Bei den Durchsuchungen waren 1600 Polizisten im Einsatz.

Nach einem Fahndungsaufruf der Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden sind bisher 40 Hinweise zu möglichen Aufenthaltsorten der beiden 21-Jährigen eingegangen. Eine heiße Spur befinde sich bislang jedoch nicht darunter, wie die Behörden mitteilten. Die Fahndung laufe weiterhin „intensiv und öffentlich“.

Die Behörden verwiesen auf eine dynamische Entwicklung des Einsatzes, Entscheidungen orientierten sich daran, den Gesamterfolg und die Sicherheit der Einsatzkräfte nicht zu gefährden. Sie sehen bisher keine konkreten Anhaltspunkte für Defizite beim Einsatz am Dienstag in Berlin, hieß es in besagter Mitteilung. „Das Bewegungsverhalten der Zielpersonen war nur sehr begrenzt vorhersehbar“, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden mit.

Schwere Vorwürfe gegen die Polizei: Wussten die Remmos von dem Einsatz?

Einem Bericht der„Bild“-Zeitung zufolge, der sich auf Einsatzprotokolle der Polizei stützt, zeichnet sich die Lage jedoch anders. Demnach soll die Polizei die fünf jungen Männer vor dem Zugriff observiert und abgehört haben. Die Beamten sollen bereits Hinweise auf eine akute Fluchtgefahr der Remmo-Brüder gehabt haben.

Denn bereits gegen 3 Uhr morgens war der erste Verdächtige festgenommen worden – er raste mit einem Auto durch Berlin, als die Polizei ihn fasste. Nach seiner Festnahme sollen die Verdächtigen im Austausch gewesen sein, im Zuge dessen sollen sie mehrere Handys ausgeschaltet haben. Die Polizei halte es nicht für ausgeschlossen, dass der geplante Einsatz bekannt war oder bemerkt wurde, schrieb die „Bild“-Zeitung.

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Am frühen Morgen habe einer der jetzt gesuchten Männer seine Wohnung verlassen und sei mit dem Auto weggefahren. Zunächst konnte er wohl noch verfolgt werden, dann verlor die Polizei ihn. Auch sein Bruder verschwand plötzlich. Beide wurden bis jetzt nicht gefunden.

Kurz vor 5.00 Uhr soll die Polizei noch einen anderen Mann festgenommen haben, weil sie ihn für einer der Verdächtigen hielt. Er war aber unbeteiligt, wie sich später herausstellte. (Tsp, dpa)

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