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Die Polizei hatte bereits den gesuchten M. Remmo (r.) festgenommen, seinen Bruder A. M. Remmo nun auch.

© Polizei Sachsen/Polizei Berlin

Suche nun bei „Aktenzeichen XY“: Polizei hat keine Hinweise auf Aufenthaltsort der Remmo-Brüder

Die Suche nach zwei Brüdern aus dem Remmo-Clan läuft weiter. Einem der drei festgenommenen mutmaßlichen Juwelendiebe blieb im September eine Haft erspart.

Stand:

Nach ersten Festnahmen im Fall des spektakulären Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe in Dresden läuft die Fahndung nach zwei weiteren Tatverdächtigen. Offiziell gab es bis Mittwochnachmittag keine Spur von den beiden Männern. Aktuell habe man keine Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort, teilte die Dresdner Staatsanwaltschaft mit.

Die beiden Gesuchten stehen im Verdacht, gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Berliner Remmo-Clans am 25. November 2019 in den historischen Teil der Dresdner Schatzkammer eingebrochen zu sein und Juwelen von unschätzbarem Wert gestohlen zu haben. Anschließend flüchteten die Täter mit einem Auto vom Tatort. Der Einbruch in das Grüne Gewölbe sorgte international für Schlagzeilen.

Für die Fahndung nach den Zwillingsbrüdern A. M. und M. Remmo (21) schaltet die Polizei nun auch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ ein. Am Mittwochabend ab 20.15 Uhr soll der Fall dort behandelt werden. Die Fahndung läuft international. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurde am Dienstagabend ein Auto gefunden, das einem der beiden Flüchtigen zugerechnet wird.

Zuvor hatten die Ermittler bei einem Großeinsatz mit mehr als 1600 Polizisten am Dienstag in Berlin drei Tatverdächtige festgenommen und sie zunächst in die Justizvollzugsanstalt Dresden gebracht. Bei ihnen handelt es sich ebenfalls Männer aus der Großfamilie Remmo im Alter von 23, 23 und 26 Jahren, wie die Dresdner Staatsanwaltschaft mitteilte.

Die drei festgenommenen Remmos schweigen

Allen fünf Verdächtigen werden schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung vorgeworfen. Die Festgenommenen hätten sich dazu aber bisher nicht geäußert, erklärte die Staatsanwaltschaft. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sprach von einem Warnzeichen an das Clan-Milieu.

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Der Remmo-Clan wird auch für andere große Straftaten wie den Goldmünzen-Diebstahl aus dem Berliner Bode-Museum 2017 verantwortlich gemacht. Dafür waren drei Männer verurteilt worden - einer von ihnen der 23-Jährige, der am Dienstag auch wegen des Juwelendiebstahls festgenommen wurde.

23-Jähriger schon zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt

Seine Jugendstrafe von viereinhalb Jahren für den Diebstahl der der Goldmünze „Big Maple Leaf“ war seit September rechtskräftig. Das für die Vollstreckung zuständige Amtsgericht Tiergarten habe den Mann bisher nicht zum Haftantritt aufgefordert, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Zwei Mitangeklagte im Fall der Goldmünze „Big Maple Leaf“ hatten Revision gegen den Schuldspruch beantragt, der 23-Jährige hatte seine Strafe angenommen. Nach seiner Festnahme im Jahr 2017 war er von der Untersuchungshaft mit der Bedingung verschont worden, sich dreimal in der Woche bei der Polizei zu melden und alle 14 Tage die Teilnahme an einem Kurierdienst-Praktikum zu bescheinigen. Diese Bedingungen habe der Mann stets erfüllt, sagte die Gerichtssprecherin weiter.

Im Juli 2018 wurde der Haftbefehl auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin aus Gründen der Verhältnismäßigkeit aufgehoben, da zu diesem Zeitpunkt der Abschluss der Ermittlungen nicht absehbar war. (Tsp, dpa)

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