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Grünau: 17-Jähriger versuchte per Trick seinen Bruder zu befreien

Ein junger Mann hat am Montag versucht, seinen Bruder aus dem Gefängnis zu befreien: Weil die beiden sich sehr ähnlich sehen, tauschten sie einfach ihre Jacken. Ein Gefängniswärter bemerkte den Betrug jedoch rechtzeitig.

Die Finte hätte fast funktioniert - doch einem aufmerksamen Mitarbeiter des Abschiebungsgewahrsams in Grünau ist es zu verdanken, dass es einen 17-Jährigen am Montag doch nicht gelungen ist - wie geplant - seinen Bruder zu befreien.

Der Jugendliche war gegen 18.15 Uhr in das Gebäude in der Grünauer Straße gegangen, um seinen sieben Jahre älteren Bruder zu besuchen. Dann folgte ihr offenbar gemeinsam ausgeklüngelter Plan: Sie wollten sich zunutze machen, dass sie sich äußerlich ähneln und tauschten ihre Jacken. Zunächst gelang es dem 24-Jährigen, aus dem Besucherraum zu spazieren. Doch ein Mitarbeiter merkte auf und durchschaute den Trick, bevor der Mann das Gebäude verlassen konnte. Der 17-Jährige, der sich noch im Besucherraum befand, wurde vorläufig festgenommen und überprüft. Ihm wurde Hausverbot erteilt. Gegen den 24-Jährigen wird ermittelt.

Beide Männer sind nach Tagesspiegel-Informationen Serben. Offenbar hatten sie sich den Plan ausgedacht, weil der Ältere in Kürze wegen eines fehlenden Aufenthaltstitels abgeschoben werden sollte. "Der Jüngere hat wahrscheinlich einen Aufenthaltstitel, so dass ihm nichts hätte passieren können", sagte ein Ermittler.

Ein ähnlicher Fall hatte in Berlin bereits im September 2007 für Furore gesorgt: Damals hatte der 17-jährige Ismail S. im Jugendgefängnis Besuch von drei Freunden bekommen. Als die Wachleute kurz unaufmerksam waren, zog sich der verurteilte Serientäter schnell Mütze und Pullover des jüngsten Freundes über, steckte dessen Ausweis ein und schlenderte dann mit den beiden anderen schnurstracks in die Freiheit. Den Jüngsten ließen sie gewissermaßen als Vertretung im Gefängnis zurück.

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