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In einem Prozess um eine Säureattacke auf seine Ehefrau steht ab Montag ein 39-Jähriger vor dem Berliner Landgericht.

© Jens Kalaene/dpa

Nach Säureattacke auf Ehefrau in Berlin: Angeklagter spricht von Versehen

Aus Eifersucht soll er seiner Ehefrau mit Säure das linke Auge verätzt haben - unbeabsichtigt. Am Montag hat der Prozess am Landgericht Berlin begonnen.

Weil er seiner Ehefrau das linke Auge mit einer Säure verätzt hat, steht ein 39-Jähriger vor dem Landgericht Berlin. Zum Prozessbeginn am Montag erklärte der Ehemann, er habe nicht mit Absicht gehandelt.

Zu dem mutmaßlichen Angriff war es im März 2019 in der gemeinsamen Wohnung der Familie in Berlin-Reinickendorf gekommen. Nach einer Party sei es zum Streit gekommen, erklärte der dreifache Vater sagte. Seine Frau habe ihm eine Affäre mit einem gemeinsamen Freund gestanden. „Ich war empört und hatte Eifersucht in mir.“

Laut Anklage soll der Mann die Frau dann mit einem 30 Zentimeter langen Messer bedroht haben: „Als sie das Zimmer verlassen wollte, holte er eine Flasche aus seinem Rucksack, die mit einer ätzenden Säure gefüllt war.“ Der Berufskraftfahrer habe Säure auf ein Handtuch geschüttet und seine Frau damit verletzt - „in der Absicht, dass sie erblindet“.

Der Angeklagte gab an, nicht gewusst zu haben, dass es sich bei der Flasche um Säure handelt. Er habe nach der erstbesten Flasche gegriffen, die er für Reinigungsmittel gehalten habe. Die Anklage geht dagegen davon aus, dass der Mann ein Tuch mit ätzender Säure getränkt und auf das Auge der Frau gedrückt habe. Die 35-Jährige sei seitdem nur noch in der Lage, Lichtscheinveränderungen wahrzunehmen.

Bis dahin habe es in ihrer 18-jährigen Ehe nie Gewalt gegeben. Der Prozess wegen schwerer Körperverletzung wird am 21. August fortgesetzt. (dpa/Tsp)

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