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Prozessbeginn: Drogenabhängiger gedemütigt und misshandelt

Zwei Tage lang sollen zwei Männer einen Drogenabhängigen gedemütigt und misshandelt haben. Der Prozess läuft seit Montag vor dem Berliner Landgericht und enthüllt erschütternde Details der Tat.

Wegen gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung und sexueller Nötigung müssen sich seit Montag zwei Männer im Alter von 19 und 36 Jahren vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, einen drogenabhängigen Bekannten im Juli 2007 zwei Tage in der Neuköllner Wohnung des älteren Angeklagten gefangen gehalten und misshandelt zu haben. Dabei soll das Opfer wiederholt mit Gegenständen sexuell genötigt, gequält, gedemütigt und erniedrigt worden sein.

Laut Anklage wurde das Opfer zeitweise im Kleiderschrank eingesperrt, bespuckt, mit Reizgas besprüht und gezwungen, Fäkalien zu essen und den Angeklagten die Schuhe zu lecken. Außerdem soll er mit einer Glasflasche und einem Stuhlbein sexuell misshandelt worden sein.

Teilgeständnis abgelegt

Der jüngere Angeklagte wollte sich vor Gericht zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern. Der 36-Jährige legte ein Teilgeständnis ab. Dabei bestritt er die schwerwiegenden Vorwürfe oder schrieb sie dem 19-jährigen Mittäter zu.

Er sei zeitweise nicht in der Wohnung gewesen, weil er "zwischendurch Drogen beschaffen musste", sagte der 36-Jährige. Als Grund für die Demütigungen gab er an,  dass er vom Opfer "beklaut" wurde. Dabei soll es um Drogen, aber auch um Drogengelder gegangen sein. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. (tbe/ddp)

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