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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Berlin-Wilmersdorf: Protest in der sudanesischen Botschaft

Am Mittwochvormittag haben Aktivisten in der sudanesischen Botschaft am Kurfürstendamm protestiert - sie forderten, dass der sudanesische Präsident vor den internationalen Strafgerichtshof gestellt wird.

Zehn Aktivisten hätten die Botschaft gegen 11 Uhr am Mittwochvormittag betreten, teilte die Polizei mit. Sie hätten verlangt, den Botschafter zu sprechen. Der weilte laut Polizei allerdings auf dem Staatsbegräbnis für den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker; die Aktivisten mussten mit einer Botschaftsangestellten vorlieb nehmen. Das "Bündnis gegen Rassismus" veröffentlichte auf Twitter ein Foto von acht Aktivisten; alle tragen schwarze Shirts mit der Aufschrift "Omar Al Baschir to the international criminal court."

Der Protest blieb laut Polizei friedlich; nach dem Ende des Gesprächs hätten die Aktivisten die Botschaft gegen 12.15 Uhr freiwillig verlassen. Anschließend entrollten sie ein Banner auf dem Bürgersteig. Die Botschaft erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs; nach der Aufnahme der Personalien durften die Aktivisten ihrer Wege ziehen.

Der sudanesische Staatspräsident Omar al-Baschir ist offiziell seit 1993 im Amt; er hatte sich 1989 an die Macht geputscht. Al-Baschir soll für Kriegsverbrechen im Darfurkonflikt verantwortlich sein; der internationale Strafgerichtshof erließ 2009 Haftbefehl wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Haftbefehl konnte bislang nicht vollstreckt werden, al-Baschir ist auf freiem Fuß.

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