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Kreuzberger Waffennarr: Prozess um Waffenarsenal in Wohnung

Ein 49-Jähriger aus Kreuzberg hortete 57 Waffen in seiner Wohnung, darunter eine Maschinenpistole, ein Sturmgewehr und Pistolen. Der Waffennarr muss nun für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis.

Berlin - Mit einer oder mit zwei Waffen hatten die Polizisten gerechnet. Aber im Wohnzimmer von Frank H. standen sie inmitten eines Waffenlagers. Auf dem Bett, in Schränken und in Kisten hatte der 49-jährige Mieter der Zweizimmerwohnung in Kreuzberg illegale Pistolen und Gewehre verstaut. H. zeterte nicht, als er abgeführt wurde. „Wirklich, Frau Richterin, ich bin so froh, dass die zentnerschwere Last endlich von mir abgefallen ist“, sagte er am Freitag vor Gericht.

Die Polizei fand 57 funktionsfähige Waffen und 22 375 Schuss Munition. Vor allem Pistolen hatte Frank H. gehortet, aber auch ein russisches Kalaschnikow- Sturmgewehr, eine Maschinenpistole und eine Pumpgun. Es folgte eine Anklage wegen illegalen Waffenbesitzes sowie wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Alles habe bereits in seiner Jugend begonnen, sagte der gelernte Kabelwerker. Er sei ein Sammler geworden. „Das ist wie mit der Modelleisenbahn – man hat zehn und kauft noch eine.“ Angeblich plagte ihn ständig das schlechte Gewissen. „Ich hatte doch immer Angst, dass die Waffen in die falschen Hände geraten könnten und jemand Unfug damit macht“, sagte der Angeklagte.

Einen Waffenschein oder eine Waffenbesitzkarte hat H. nie besessen. Wie er die „Sammlung“ bezahlte und warum er sie trotz Bedenken erweiterte, sagte H. nicht. Das Landgericht verurteilte ihn zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis. K.G.

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