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Polizei durchsucht mehrere Wohnungen: Razzia gegen Automatensprengerbande in Brandenburg
Eine Bande wird für 17 Sprengungen und Aufhebelungen von Ticketautomaten verantwortlich gemacht. Die Polizei nahm bei Razzien zwei Tatverdächtige fest.
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Die Polizei in Brandenburg hat mehrere Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern einer Automatensprengerbande durchsucht. Zwei der mutmaßlichen Täter wurden am Dienstagmorgen festgenommen, wie die Polizeidirektion Ost und die Bundespolizei mitteilten.
Die zwölfköpfige Gruppe wird für 17 Sprengungen beziehungsweise Aufhebelungen von Fahrkartenautomaten an Bahnhöfen in den vergangenen zwölf Monaten verantwortlich gemacht. Elf davon sollen in Brandenburg - unter anderem in den Orten Straußberg, Erkner und Eisenhüttenstadt - stattgefunden haben, fünf in Berlin und einer in Baden-Württemberg.
Für die Sprengung leiteten die verdächtigten Automatenknacker ein Gasgemisch in die Fahrkartenautomaten ein, entzündeten es anschließend und brachten es dadurch zur Explosion. Die mutmaßlichen Mitglieder seien im Alter von 16 bis 35 Jahren. Laut "B.Z." soll es sich um eine tschetschenische Bande handeln.
Durch die Zerstörung der Automaten sei ein Schaden von rund 300.000 Euro entstanden, darin ist nicht die Beute enthalten. Wie viel Geld die Gruppe erbeutet hat, darüber wollte die Polizei keine Angaben machen, um Nachahme-Effekte zu vermeiden.
Die Polizisten durchsuchten acht Wohnungen in den Landkreisen Märkisch-Oderland und Dahme-Spreewald. Vier Haftbefehle waren auf Antrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) ergangen.
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Zwei mutmaßliche Täter wurden am Dienstagmorgen verhaftet, die anderen beiden trafen die Polizisten nicht an, wie ein Polizeisprecher sagte. Ein weiteres mutmaßliches Bandenmitglied sitzt bereits in Untersuchungshaft.
Der Polizeipräsident des Landes Brandenburg, Oliver Stepien, und der Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin, Karl-Heinz Weidner, sprachen von einem wichtigen Signal und Ausdruck der erfolgreichen behördenübergreifenden Zusammenarbeit von Bundespolizei und Brandenburger Polizei.
Da die Sprengungen auf Bahnhöfen stattfanden, für deren Sicherheit die Bundespolizei verantwortlich ist, wurde im Herbst 2020 eine gemeinsame Ermittlungskommission von Bundespolizei und Brandenburger Polizei gebildet. (dpa)
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