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Berlin: Polizist vergisst Pistole auf Toilette Die Dienstwaffe ist weg – das kann Folgen haben

Seine Schusseligkeit könnte für einen Polizeibeamten unangenehme Folgen haben: Er hatte seine Dienstwaffe am Mittwoch auf einer Tankstellen-Toilette vergessen – nun ist sie weg. Erst kürzlich war Zivilfahndern eine Pistole aus dem Auto gestohlen worden.

Seine Schusseligkeit könnte für einen Polizeibeamten unangenehme Folgen haben: Er hatte seine Dienstwaffe am Mittwoch auf einer Tankstellen-Toilette vergessen – nun ist sie weg. Erst kürzlich war Zivilfahndern eine Pistole aus dem Auto gestohlen worden.

Der Polizeibeamte in Uniform war auf Streifendienst. Gegen kurz nach 20 Uhr ging er auf die Toilette einer Tankstelle in der Schnellerstraße in Niederschöneweide. Dabei legte er offenbar die Pistole ab und vergaß sie dort. Etwa eine halbe Stunde später bemerkte er, dass seine Dienstwaffe – eine mit acht Schuss geladene Sigsauer P6, Kaliber neun Millimeter – nicht mehr im Holster war. Er fuhr zurück, die Waffe war jedoch nicht mehr da. Jemand hatte sie mitgenommen. Die Polizei hat auch schon Anhaltspunkte. Auf Videobildern sei zu sehen, dass sich zuletzt ein Motorroller-Fahrer den WC-Schlüssel geholt hat und auf der Toilette verschwand. „Ob er auch die Waffe mitgenommen hat, wissen wir nicht, da auf der Toilette ja keine Kamera installiert ist“, sagte ein Polizeisprecher. Doch die Polizei hofft, den Rollerfahrer zu finden, um die Sache aufklären zu können. „Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen wurden eingeleitet", hieß es. Dem Beamten droht ein Disziplinarverfahren.

Dass Polizisten ihre Dienstwaffe beim Gang zur Toilette ablegen, sei üblich, sagte ein Beamter. Das habe damit zu tun, dass die Pistole im Holster einiges wiege. „In manchen Toiletten ist der Boden nicht sauber. Wenn man nicht will, dass die Waffe am Gürtel die Hose nach unten zieht, dann nimmt man sie vorher raus." Erst Mitte März hatten Autoknacker den Wagen von Zivilpolizisten aufgebrochen und eine Dienstwaffe gestohlen. Da den Kriminellen die Sache dann zu unangenehm wurde, riefen sie später anonym bei der Polizei an und verrieten den Ort, wo sie die Waffe im Wasser versenkt hatten. Taucher fanden sie später samt Munition. Ob den Beamten ein Disziplinarverfahren droht, ist noch unklar. Sie mussten einen Bericht abgeben. „Die Prüfung des Ganzen dauert noch an“, hieß es bei der Polizei. Tanja Buntrock

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