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Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) will die freien Schulen zeitnah an den Tariferhöhungen des öffentlichen Dienstes beteiligen.

© Michael Gromotka

Protest vor Berliner Rathaus: Senatorin stellt Freien Schulen finanzielle Verbesserungen in Aussicht

Die nichtöffentlichen Träger beklagen Benachteiligung gegenüber öffentlichen Schulen. Rund 1500 Eltern, Kinder und Lehrkräfte von 30 Schulen demonstrierten am Dienstag dagegen.

Die Vorzüge der Verbeamtung können Freie Schulen ihren Lehrkräften nicht bieten – aber sie sollen zumindest nicht von der Tarifentwicklung abgehängt werden. Dies war die Kernbotschaft, die CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch am Dienstag an etwa 1500 Demonstrierende aus den Freien Schulen richtete.

Sie waren vor das Rote Rathaus gezogen, um gegen ihre finanzielle Schlechterstellung zu protestieren. Infolge einer ungünstigen Stichtagsregelung laufen die freien Träger Gefahr, erst 2025 von einer Tariferhöhung des öffentlichen Dienstes zu profitieren, die für alle anderen schon Ende 2023 erwartet wird.

40.000
Schüler lernen an Berlins freien Schulen.

Günther-Wünsch nutzte die Bühne der Demonstranten, um ihnen ihre Unterstützung zuzusichern: „Unser Ziel ist es, dass die Ergebnisse der derzeit laufenden Tarifverhandlungen schneller an die freien Schulen weitergereicht werden, als das bisher der Fall war“, kündigte die Senatorin an.

Er sei „mit dem heutigen Tag sehr zufrieden“, sagte Frank Olie von der Evangelischen Schulstiftung dem Tagesspiegel. Er interpretierte die Äußerung der Senatorin als „Zusage“ der Bildungssenatorin zur Abschaffung des Stichtags und der unmittelbaren Berücksichtigung der Tarifabschlüsse für die Zuschüsse im Jahr 2024. Dies könnten die Freien Schulen als „einen ersten großen Erfolg verbuchen“.

Berlins Freie Schulen dürfen erstmals zum Berlin-Tag

Zudem würdigte Olie die erstmalige Beteiligung der Freien Schulen am Berlin-Tag im 14. Oktober: Bisher durften nur die öffentlichen Schulen bei Deutschlands größter Bildungsmesse nach Personal suchen. Der Berlin-Tag wird seit 2014 von der Bildungsverwaltung ausgerichtet, um auswärtige Bewerber für Berlins Schulen, Kitas und Jugendämter zu gewinnen.

Unbeantwortet blieb am Dienstag die Frage, ob die Freien Schulen eine Pauschale für die stark gestiegenen Energiekosten bekommen. Sie benötigen nach eigenen Angaben zusätzliche Mittel vom Land, weil ihre Zuschüsse in 2023 rapide gesunken sind. Berlins 130 Freie Schulen versorgen elf Prozent der Berliner Kinder und Jugendlichen mit etwa 40.000 Schulplätzen.

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