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Aktivisten von Scientist Rebellion versammelten sich am Morgen vor dem Quartier Zukunft der Deutschen Bank in der Friedrichstraße.

© Scientist Rebellion

Update

Protest vor Gebäude der Deutschen Bank: Klimaaktivisten demonstrieren in Berlin gegen Finanzierungen von Flüssiggas

Nach Ausschreitungen bei Protesten gegen eine Flüssiggas-Konferenz am Dienstag setzen Klimaaktivisten ihre Aktionen fort. Mehrere Menschen versammelten sich am Morgen am Quartier Zukunft der Deutschen Bank.

Stand:

Aktivisten der Klimaschutzgruppe Scientist Rebellion haben am Mittwochmorgen vor dem Quartier Zukunft der Deutschen Bank in der Friedrichstraße gegen die Finanzierung von Flüssiggas demonstriert. Nach Angaben der Gruppe plakatierten gegen 8.30 Uhr mehrere in weißen Laborkitteln gekleidete Aktivisten großformatige wissenschaftliche Artikel zu den Konsequenzen von Liquified Natural Gas (LNG) an Fenster des Gebäudes.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin waren zehn Personen an der Aktion beteiligt. Die Beklebung habe sich demnach nicht wieder entfernen lassen. Er wurde eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung erstattet.

Die Deutsche Bank sei der größte deutsche Geldgeber für LNG- und fossile Infrastrukturprojekte, teilte Scientist Rebellion mit. „Diverse wissenschaftliche Studien zeigen, dass der politisch angeheizte LNG Boom eine gerechte Energiewende verzögert. Außerdem leidet die Biodiversität und Methan leckt aus allen Ecken und Enden der LNG-Lieferkette. Die Klimabilanz ist damit sogar schlechter als die von Kohle“, wird die Umweltpsychologin Laura Stalenhoef in der Mitteilung zitiert.

Anlass der Protestaktion ist die noch bis Donnerstag stattfindende 24. World LNG Summit im Hotel Adlon. Der World LNG Summit ist eine internationale Konferenz, auf der sich führende Akteure der Gas-Branche wie RWE und Shell sowie Politiker treffen. 

Schon am Montag und Dienstag hatten Aktivisten diverser Klimaschutzgruppen mit verschiedenen Aktionen gegen die Konferenz demonstriert. Am Dienstag kam es dabei auch zu Ausschreitungen. Zehn Polizisten wurden verletzt. Die Einsatzkräfte seien nach Angaben eines Polizeisprechers teilweise „überrannt“ worden. Über 200 Demonstrierende wurden am Dienstag festgenommen. Die Polizei stellte Strafanzeigen gegen 192 Personen, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Nötigung und Sachbeschädigung.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kündigte in der Folge eine konsequente Reaktion der Berliner Justiz an. „Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Rechtsgut, das wir schützen. Ich verurteile allerdings gewalttätige Proteste von Klimaschutzgruppen“, sagte Spranger dem Tagesspiegel. Angriffe auf Einsatzkräfte, Landfriedensbruch, Nötigung und Sachbeschädigung seien völlig inakzeptabel. (Tsp)

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