Berlin: Proteste erwartet - Veranstalter setzen auf Deeskalation
Dass die Islam-Konferenz am kommenden Wochenende ohne Zwischenfälle abgehalten werden kann, erwartet von den Veranstaltern niemand ernsthaft. "Wir rechnen mit Protesten aus verschiedenen Ecken", sagt Michael Alvarez, Sprecher der Heinrich-Böll-Stiftung.
Dass die Islam-Konferenz am kommenden Wochenende ohne Zwischenfälle abgehalten werden kann, erwartet von den Veranstaltern niemand ernsthaft. "Wir rechnen mit Protesten aus verschiedenen Ecken", sagt Michael Alvarez, Sprecher der Heinrich-Böll-Stiftung. Allerdings habe man sich mit der Polizei auf verschiedene Deeskalationsstrategien geeinigt. Man wolle die Konferenz auch für die Demonstranten offen halten und Diskussionen mit dem Publikum möglich machen.
Die Iran-Konferenz im Haus der Kulturen der Welt steht ab Freitag unter dem Motto "Iran nach den Wahlen - Die Reformdynamik in der Islamischen Republik". Zu den Gästen der dreitägigen Tagung zählen Angehörige des offiziellen islamischen Reformflügels, wie beispielsweise der Journalist Akbar Ganji, die Anwältin Mehrangis Kar und der Herausgeber Essatollah Sahabi. Seit dem erdrutschartigen Sieg der Reformer bei den Parlamentswahlen im Februar dieses Jahres deutet sich in der Islamischen Republik eine Wende an. Die allgemeine Forderung nach einer zivilen Gesellschaft stellt nicht nur die festgefahrenen Machtstrukturen in Frage, sie bedeutet auch eine Herausforderung für den Islam.
Und wer wird unter den Demonstranten vor dem Haus der Kulturen der Welt erwartet? "Angehörige der hier lebenden Exilopposition", sagt der Sprecher der Heinrich-Böll-Stiftung. "Sie kritisieren, dass sie in die Islam-Tagung nicht eingebunden wurden."