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Queerfeindlicher Vorfall in Berlin: Regenbogenflagge verbrannt – Tipsy Bear Bar ruft zu Soli-Aktion auf
Mehrere Personen haben am Wochenende in Prenzlauer Berg eine Regenbogenflagge entwendet und angezündet. Am Dienstagabend ist eine Protesaktion geplant.
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Nachdem in Prenzlauer Berg Samstagnacht mehrere Personen die Regenbogenflagge der Tipsy Bear Bar abgerissen und in Brand gesteckt hatten, ruft der Laden nun zu einer Solidaritätsaktion auf. Am Dienstag, 6. Mai, um 18 Uhr will sich das Team mit Gästen, Menschen aus der Nachbarschaft und allen, die ihre Unterstützung zeigen möchten, vor der Bar in der Eberswalder Straße aufstellen. Dabei soll die zerstörte Flagge hochgehalten werden.
Wie die Polizei am Sonntag berichtete, hat eine vierköpfige Gruppe die Fahne zunächst gegen kurz nach ein Uhr an der queeren Bar in der Eberswalder Straße heruntergerissen.
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Anschließend verbrannten sie die Flagge an der naheliegenden Kreuzung und trampelten auf ihr herum. Laut einer Polizeisprecherin sollen sie dabei die Worte: „Wir ficken diese Hurensöhne“ gerufen haben. Zeugenaussagen zufolge flüchtete die Gruppe, als sie den heraneilenden Einsatzwagen hörte. Der Staatsschutz hat nach der queerfeindlichen Tat die Ermittlungen übernommen.
Auf Instagram teilte die Bar zu dem Vorfall mit: „Dies ist nur ein Beispiel für die Hassverbrechen, mit denen Tipsy Bear und andere sichere Räume regelmäßig konfrontiert werden, von faschistischen Graffitis über Bespucken der Fenster bis hin zu Angriffen mit Pfefferspray.“
Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne) sagte: „Wir verurteilen diesen homophoben Angriff aufs Schärfste. Die Regenbogenfahne steht für Menschenrechte, Gleichberechtigung und die Freiheit, selbstbestimmt zu leben und zu lieben. Wer sie angreift, greift uns alle an. Unsere Solidarität gilt der queeren Community. Pankow ist und bleibt vielfältig.“
Die Zahl der trans- und homophoben Angriffe in Berlin hat einem Bericht des Antigewaltprojekts Maneo zufolge im vergangenen Jahr erneut einen Höchststand erreicht. Die Fachstelle erfasste 2024 insgesamt 738 neue Fälle und Hinweise. Das waren acht Prozent mehr als im Vorjahr.
Als besorgniserregend bezeichnete Maneo den Anstieg auf queere Einrichtungen und auf Gedenkorte. Im vergangenen Jahr wurden 62 solcher Fälle dokumentiert, was einem Zuwachs von fast 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. (Tsp)
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