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Mehr als zehn Prozent Arbeitslose in Berlin: Unternehmer beklagen schlechte Konjunktur als Ursache
Mit dem Ende der Sommerferien und der Ausbildungszeit steigt im Sommer meist die Arbeitslosigkeit, so auch in Berlin. Eine Interessenvertreterin schlägt eine Lösung vor.
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In Berlin sind im August saisonbedingt deutlich mehr Menschen arbeitslos gemeldet gewesen als im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag im endenden Monat bei 223.461, wie die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit mitteilte.
Das waren 4048 mehr als im Juli und 13.634 mehr als im August des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 10,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 0,6 Punkte mehr.
Weil mit dem Ende der Schulferien und der Ausbildungszeit viele junge Menschen auf den Arbeitsmarkt strömen, ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit im August nicht ungewöhnlich. „Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit in Berlin gesunken“, teilte die Chefin der Regionaldirektion, Ramona Schröder, mit. Wer eine Ausbildung abgeschlossen habe, sei aber generell weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, als jemand ohne Ausbildung.
Schlechte Konjunktur
Alexander Schirp, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) sagt: Von einer Erholung der Wirtschaft könne bislang keine Rede sein. „Deshalb verharrt der Arbeitsmarkt in der Hauptstadtregion in einer schwierigen Lage. Die von der Koalition im Bund angestoßenen Reformen bei den Unternehmenssteuern wirken noch nicht. Zudem dominieren bei den Betrieben Unsicherheit und Vorsicht, auch angesichts der unberechenbaren US-Zollpolitik. Das bleibt nicht ohne Folgen für den Arbeitsmarkt.“
Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin, sieht eine Lösung: „Wie Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln belegen, bleibt eine abgeschlossene Berufsausbildung der wirksamste Schutz vor Arbeitslosigkeit.“ Auf der Website ausbildung.berlin könnten Jugendliche zum Ausbildungsstart noch freie Ausbildungsplätze und Angebote zur Nachvermittlung finden. „Jetzt bewerben lohnt sich!“, meint Schreiner. (Tsp,dpa)
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