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„Er selber hat sich nie die Hände schmutzig gemacht“: Rapper Bushido spricht über Abou-Chaker und Schusswaffen im Tourbus

Am 14. Prozesstag gegen den Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker befragte die Anklage den Rapper Bushido zu möglichen Waffengebrauch.

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"Er selber hat sich nie die Hände schmutzig gemacht“, sagt Bushido, als er zu Gewalt im Umfeld des Clanchefs gefragt wird. „Da wurden andere aufgefordert, es zu erledigen.“ Seit inzwischen 14 Prozesstagen müssen sich Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder vor dem Berliner Landgericht verantworten. Es geht um mutmaßliche Straftaten zum Nachteil von Bushido, nachdem dieser im September 2017 die langjährigen Geschäftsbeziehungen zum Clanchef beendet hatte.

Wie es mit Waffen war, will die Anklägerin am Montag wissen. Bushido, 42, mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi, nickt. „Spielten auch eine Rolle.“ Von einer Schusswaffe wisse er. Und bei Touren seien „Dinge wie Totschläger ein Standardritual gewesen“. Die Schusswaffe sei bei einem Bruder von Arafat gelagert gewesen, sagt der Rapper. Einmal habe er sie bei einer Fahrt im Tourbus gesehen. „Damals hatte Arafat sie.“ Ob sie geladen war, wisse er nicht. Er selbst kenne sich mit Waffen nicht aus und habe nie eine bei sich geführt, sagt der Zeuge.

Es habe sich nicht um eine Schreckschusswaffe gehandelt. Das habe er aus Äußerungen geschlossen. „Es hieß: Würde es Stress geben mit Gruppierungen, sei man handlungsfähig.“

2017 habe Bushido Arafat gesagt, er möchte keine Geschäft mit ihm machen

Bushido sagt seit Ende August aus. Details aus seinem beruflichen und privaten Leben werden abgefragt. Jede Antwort ist von Relevanz. Denn der Prozess wird von seiner Glaubwürdigkeit entschieden.
„Ich habe im Jahr Millionen verdient, bei ihm war es unter dem Strich zweistellig“, sagt der Rapper mit Blick auf den Hauptangeklagten. Der Clanchef habe 30 Prozent der Einnahmen gefordert, mal sogar 50 Prozent.

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„Es passiert am Ende, wie Arafat es wollte.“ 2017 habe er selbst „allen Mut zusammengenommen“, sagt Bushido, er habe Abou-Chaker ins Gesicht gesagt: „Ich möchte mit dir keine Geschäfte mehr machen.“
Nun geht es um mutmaßliche Straftaten gegen Bushido. Abou-Chaker soll die Trennung nicht akzeptiert, den Rapper zu sich bestellt, ihn eingesperrt und ein Millionen-Vermögen verlangt haben. Neben dem 44-Jährigen müssen sich drei seiner Brüder verantworten. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung. Der Prozess geht Mittwoch weiter.

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