
Feuerwehr-Bilanz in Berlin: Rettungsdienst durch Flüchtlinge noch mehr überlastet
Nur jeder zweite Rettungswagen rückte 2014 in der vereinbarten Zeit beim Patienten an. "Es sieht böse aus", sagt der Feuerwehrchef.
Die Feuerwehr im Rettungsdienst ist überlastet, das ist lange bekannt. Momentan allerdings ist es besonders schlimm, berichtete Landesbranddirektor Wilfried Gräfling am Montag. In diesem Jahr habe es bereits 3500 Einsätze in Flüchtlingsunterkünften gegeben. „Wir brauchen zwei Rettungswagen nur für Flüchtlinge“, rechnete Gräfling im Innenausschuss vor.
2014 rückte der Krankenwagen 333.000 Mal aus, nur jeder zweite kam in der vereinbarten Zeit beim Patienten an. Die Einsatzzahl stieg innerhalb von zehn Jahren um 50 Prozent. Dafür gibt es zwei Gründe: Berlin wächst und die Berliner werden immer älter.
Neue Krankenwagen sollten Situation verbessern
„Es sieht böse aus“, resümierte der Feuerwehrchef. Eigentlich sollten 14 neue Krankenwagen in diesem Jahr die Situation bessern. Doch von denen sind zwei nur durch zusätzliche Einsätze in Heimen wieder „aufgefressen“, wie Gräfling sagte. Wie ernst die Lage bei der Feuerwehr ist zeigt dies: Um Personal für die Rettungswagen zu gewinnen, mussten zwei Löschfahrzeuge stillgelegt werden. Doch die Zahl der Brände liegt seit Jahren konstant bei etwa 7000. Und anders als die Rettungswagen sind die Löschtrupps in der vorgeschriebenen Zeit da – noch.