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Berlin: Richter mit Vorliebe für frivole Partys muss ins Gefängnis Gericht verhängt nach Geständnis dreijährige Haftstrafe

Das Teilgeständnis des angeklagten Richters kam überraschend. Nach fünfwöchigem Prozess gab er gestern zu, dass es auf einer von ihm veranstalteten Sex-Party zu einem gewalttätigen Übergriff gekommen sei.

Das Teilgeständnis des angeklagten Richters kam überraschend. Nach fünfwöchigem Prozess gab er gestern zu, dass es auf einer von ihm veranstalteten Sex-Party zu einem gewalttätigen Übergriff gekommen sei. Als einer seiner Party-Gäste eine damals 19-jährige Slowakin missbrauchte, sei er nicht eingeschritten. Im Gegenteil. Hubert F. hielt der Frau den Mund zu. Um ihre Schmerzensschreie zu „dämpfen“. Aus Sicht des Berliner Landgericht hat sich der vom Dienst suspendierte Jurist damit der Vergewaltigung und gefährlichen Körperverletzung mitschuldig gemacht. Eine Haftstrafe von drei Jahren erging gegen den 43-jährigen F., der in Brandenburg an der Havel tätig war.

Hubert F. hatte sich zu Beginn des Prozesses sehr locker gegeben. Er sei kein Mann, der Blümchensex möge, kein Richter, der mit weißem Bart auf einer Säule sitzt. Die Slowakin Lydia hatte er als Frau dargestellt, die stets auf der Suche nach jungen Männern gewesen sei und  die so genannte Swinger-Partys mit Billig-Sekt und 50 Euro Eintritt pro Gast in seiner Wohnung in Steglitz regelrecht genossen habe. Nun stand er auf und entschuldigte sich bei Lydia. Seine Ehefrau habe ihn betrogen. „Da bin ich ausgerastet, in die Sache hineingeraten.“ Und sein Anwalt versicherte: „Er wird es nicht wieder tun.“

Ursprünglich ging es in dem Prozess um insgesamt vier Vorwürfe der Zuhälterei und sexuellen Nötigung. Nach dem Teilgeständnis wurden die restlichen Anklagepunkte fallengelassen. Bis zur Ladung zum Strafantritt kam Hubert F. gegen Meldeauflagen frei. Auf Rechtsmittel verzichtete er bereits. Seine Karriere als Richter ist endgültig beendet.

Kerstin Gehrke

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