
© dpa/Soeren Stache
Sabotage am Görlitzer Park: 14-Jähriger entfernt Stück vom Zaun – Berliner Polizei nimmt ihn fest
Ein Jugendlicher entfernt ein Stück Zaun am Görlitzer Park und wird auf frischer Tat ertappt. Der Polizei sagt er, er sei gegen die Umzäunung des „Görli“.
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Kaum ist das gestohlene Drehkreuz am Eingang zum Görlitzer Park wieder da, folgt die nächste Sabotage der neu geschaffenen Umzäunung: Polizisten haben einen 14-Jährigen festgenommen, nachdem dieser ein Teil aus dem Bauzaun entfernt hatte. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd stellten sie den Jugendlichen demnach am späten Freitagabend.
Gegen 22 Uhr beobachteten Beamte den 14-Jährigen in der Nähe des Drehkreuzes mit einer Taschenlampe, hieß es. Kurz darauf habe er das Zaunteil entfernt und sei damit zum Drehkreuz gegangen, wo er sich anschließend länger aufgehalten habe.
Ein anderes Polizeifahrzeug fuhr zufällig mit Blaulicht und Signalhorn an dem 14-Jährigen vorbei, woraufhin dieser laut Mitteilung zu Fuß flüchtete. Die Polizisten verfolgten ihn bis zur Wrangelstraße, wo sie ihn schließlich stoppten.
In einer seiner Taschen fanden die Beamten Schrauben, Muttern und einen Schraubenschlüssel. Der Jugendliche gestand: Er sei gegen die Errichtung eines Zaunes um den Görlitzer Park.
Die Polizisten übergaben den 14-Jährigen an seinen Vater. Nun ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz, der für politisch motivierte Straftaten zuständig ist.
Mit dem umstrittenen Zaun wollen Senat und Polizei den ausufernden Drogenhandel und die Kriminalität im Park eindämmen. Die Polizei verspricht sich von einer nächtlichen Schließung des Parks Vorteile bei den Einsätzen gegen die Dealer. Einige Anwohner und Initiativen befürchten, dass sich die Drogenkriminalität in angrenzende Wohnquartiere verlagern könnte. (Tsp)
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