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Berlins Start in das neue Schuljahr: Trotz Notmaßnahmen 650 offene Lehrerstellen
Auch im neuen Schuljahr fehlen an Berlins Schulen Lehrer. Das liegt nicht zuletzt an einem neuen Rekord: Berlin hat so viele Schüler wie seit 25 Jahren nicht mehr.
Stand:
Die Berliner Schulen starten am Montag mit einer Personallücke von 650 Lehrkräften in das neue Schuljahr. Dies gab Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Freitag bekannt. Die Lücke konnte abermals nicht geschlossen werden, obwohl die Bildungsverwaltung auf vielfältige Art und Weise versucht hatte, den Bedarf von knapp 4200 Neueinstellungen zu decken.
Der große Bedarf resultiert zum Teil aus der anhaltenden Pensionierungswelle und zudem aus der abermals angewachsenen Schülerzahl. Laut Günther-Wünsch hat Berlin inzwischen wieder so viele Schüler wie vor 25 Jahren – fast 409.000. Hinzu kommen noch 80.000 Jugendliche an Berufsschulen und Oberstufenzentren.
Die Quereinsteiger reichen nicht mehr
Es ist das achte Mal in Folge, dass nicht alle Lehrerstellen besetzt werden können. Auch in diesem Jahr war die Lücke absehbar, weshalb den Schulen auferlegt wurde, drei Prozent ihres Pädagogenbedarfs mit Vertretern anderer Berufe wie etwa Psychologen und Verwaltungsleitungen zu besetzen. Gleichzeitig mussten die Schulen 300 Stellen für die Ausgestaltung besonderer Profile abgeben. Schon im Vorjahr hatte Günther-Wünsch die Unterrichtsverpflichtung der Referendare von sieben auf zehn Stunden heraufgesetzt.
Die Quereinsteiger reichen abermals nicht, um das übrige Minus auszugleichen. Bisher wurden nur 350 von ihnen eingestellt. Hinzu kommen noch „sonstige Lehrer“, die nicht für den Quereinstieg geeignet sind. Rund 1400 weitere offene Stellen wurden dadurch besetzt, dass die Schulbehörde Fristverträge verlängerte. Das betrifft beispielsweise Lehramtsstudenten, die parallel zum Studium unterrichten oder auch Pensionäre, die weiterarbeiten.
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