
© Thilo Rückeis
Kinder statt Streuobst: Wiese in Berlin-Adlershof muss Schulneubau weichen
Schulplätze haben Vorrang vor alten Bäumen, entscheidet das Berliner Verwaltungsgericht. Damit können der Bezirk Treptow-Köpenick und die Howoge die Planungen für eine neue Gemeinschaftsschule fortsetzen.
Stand:
Nach einer Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin vom Mittwoch dürfen Bäume auf einer Streuobstwiese in Adlershof gefällt werden, um den Neubau einer Gemeinschaftsschule zu ermöglichen. Wie berichtet plant der Bezirk Treptow-Köpenick auf einem rund 3,5 Hektar großen Grundstück den Neubau einer Gemeinschaftsschule.
Ein Naturschutzverband hatte gegen das Bauvorhaben geklagt, weil ein Teil des Grundstücks bislang als Streuobstwiese mit alten Bäumen genutzt wird. „Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind Streuobstwiesen geschützte Biotope, die grundsätzlich weder zerstört noch beeinträchtigt werden dürfen“, teilte das Verwaltungsgericht zur Entscheidung mit.
Trotzdem sei die Befreiung von diesem Verbot, die das Bezirksamt dem landeseigenen Wohnungsbauunternehmen Howoge ausgesprochen hatte, rechtens, befand das Verwaltungsgericht. „Die Befreiung sei im öffentlichen Interesse notwendig, weil nur durch Inbetriebnahme der geplanten Gemeinschaftsschule Adlershof ab dem Schuljahr 2025/26 die zu erwartende Nachfrage nach Schulplätzen gedeckt werden könne“, hieß es in der Mitteilung. Zumutbare Alternativen gebe es angesichts der notwendigen Flächenauslastung nicht. (Tsp)
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