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Gewalt gehört zum Alltag in vielen Schulen (Symbolbild).

© imago/imagebroker

Tagesspiegel Plus

Sollen gewalttätige Schüler die Schule wechseln?: „Das kann im schlimmsten Fall die kriminelle Karriere beschleunigen“

Nach Gewalttaten an Schulen werden stets Rufe nach den Krisenteams der Schulpsychologie laut. Auch nach der Messerattacke am Donnerstag war es wieder soweit. Was ein erfahrener Psychologe rät.

Stand:

Herr Schenk, gewalttätige Schüler werden in Berlin bevorzugt von Schule zu Schule verwiesen. Man nennt sie „Wanderpokale“. Halten Sie das für einen guten Weg?
Aus der kriminologischen Forschung zur Straffälligkeit von Kindern und Jugendlichen wissen wir, dass die Hauptursachen in eigener Gewalt- und Vernachlässigungserfahrungen im häuslichen Umfeld zu suchen sind, gefolgt von kulturbedingten gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen, intensiver und unkontrollierter Mediennutzung, mangelhafter schulischer Integration und einem bereits delinquenten Freundeskreis. Aus dieser Forschung wissen wir auch, dass Strafen und Sanktionen das Gewaltverhalten nicht verändern können.

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