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Berlin: Schwarzfahrer werden nett behandelt BVG verspricht Kulanz gegenüber Touristen

Betty hat kurze, rote Haare und ein hübsches Lächeln. Sie blinzelt ständig mit ihren Augen, aber sie schweigt.

Betty hat kurze, rote Haare und ein hübsches Lächeln. Sie blinzelt ständig mit ihren Augen, aber sie schweigt. Betty ist die neue Comic-Figur in BVG-Uniform, die zur Fußball-WM auf den kleinen Monitoren in den U-Bahnzügen auftauchen wird. Und Betty bittet alle Fahrgäste während der Weltmeisterschaft um ein bisschen mehr Gelassenheit. „Wer sein Leben nicht in vollen Zügen genießen will“, versucht sie ein Wortspiel, „soll doch einfach die nächste Bahn nehmen“.

So viel Lockerheit sollen zur WM auch die Touristen erleben können. „Unsere Kontrolleure sollen mehr Kulanz zeigen als üblich“, sagte BVG-Betriebsvorstand Thomas Necker. Wer mit einer Kurzstreckenkarte zu weit fährt oder den Fahrschein nicht abgestempelt hat, solle „höflich aufgefordert werden, dies zu tun oder sich einen neuen Fahrschein zu kaufen. Bestraft wird er nicht“, sagt Necker. An den Automaten wurde eine WM-Taste eingebaut, nach deren Betätigung die Fahrgäste mehrsprachig über die verschiedenen Tarife unterrichtet werden.

Die U-Bahnhöfe sind saniert, auch die Baustelle am Pariser Platz ist gedeckelt und mit Blumenkübeln verschönert. Der Takt der Züge auf der U2 wird auf drei Minuten verdichtet. Alle U-Bahn-Linien bis auf die U4 fahren nachts durch. 150 Mitarbeiter – in schwarz-roter Kleidung – sollen an markanten Punkten der Stadt stehen und Auskunft geben. Die Busfahrer haben ein Englisch-Deutsch-Wörterbuch in die Hand bekommen, und das kostenlose BVG-Magazin „Plus“ erscheint in den Sprachen des Fußball-Weltverbandes Fifa: Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Eines konkretisierte Necker übrigens noch: Die Kulanz der Fahrscheinkontrolleure gelte nur für Touristen, „nicht für Berliner“. AG

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