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Berlin: Selbstzerstörerisch - bei der SPD liegen die Nerven blank

Schüsse aus der Hüfte sind in der Politik von zweifelhaftem Unterhaltungswert. Gewiss hat es die Berliner SPD im Wahlkampf schwer, gegen das Dauerfeuer ihrer miserablen Umfragewerte anzukommen.

Schüsse aus der Hüfte sind in der Politik von zweifelhaftem Unterhaltungswert. Gewiss hat es die Berliner SPD im Wahlkampf schwer, gegen das Dauerfeuer ihrer miserablen Umfragewerte anzukommen. Aber sie sieht nur den Bundestrend, die hausgemachten Pannen nicht. Nichts als blank liegende Nerven sind zu besichtigen. Klaus Bölling hat seiner Partei mit der Schnapsidee, den Spitzenkandidaten Walter Momper in letzter Minute gegen Fraktionschef Klaus Böger auszutauschen, den er sowieso viel lieber gesehen hätte, keinen Gefallen getan. Aber was tut der Parteichef? Peter Strieder entgleist entnervt - unfähig, einen Riesenkrach mit Bölling zu vermeiden. Der droht hochgradig empört mit dem Kadi, und so bleibt der unappetitliche Zank auf der Tagesordnung, statt ihn zu vermeiden oder wenigstens geschickt zu beerdigen. Wie soll eine Partei kampflustig sein, wenn sie dauernd mit sich zu tun hat? Wo ein Anlass ist, ist natürlich auch eine Ursache. Mit ihren ewigen Zwistigkeiten hat sich die SPD schon im Wahlkampf 1995 ins Abseits manövriert. Auch damals war weder eine gute Strategie noch Reaktionsstärke erkennbar. Die CDU und Eberhard Diepgen brauchen wieder einmal nur zuzuschauen.

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