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Silke Gebel ist Fraktionsvorsitzende der Grünen im Abgeordnetenhaus.

© Hannes Wiedemann

Debatte um von-Dassel-Nachfolge in Berlin: Silke Gebel will nicht Bezirksbürgermeisterin von Mitte werden

Fraktionschefin Silke Gebel dementiert, die Nachfolge von Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel antreten zu wollen. Doch eine andere Favoritin gibt es.

Stand:

In der Debatte um eine mögliche Nachfolge für Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) erklärt die aus Mitte kommende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Abgeordnetenhaus, Silke Gebel, kein Interesse an dem Posten zu haben. „Ich bin sehr gerne Fraktionsvorsitzende und übernehme Verantwortung auf Landesebene“, sagte Gebel dem Tagesspiegel.

Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, die prominente und mächtige Vertreterin aus dem Kreisverband Mitte könnte die Stelle übernehmen, sollte es zu der wahrscheinlichen Abwahl oder einem Rücktritt des jetzigen Bezirksbürgermeisters von Dassel kommen.

Möglich wäre dies allerdings nur unter der Bedingung gewesen, dass die Grünen auch künftig drei Mitglieder im Bezirksamt stellen dürfen. Das gilt derzeit als unwahrscheinlich, denn nach der Wahl hat die Bezirksverordnete Ingrid Bertermann die Fraktion im Bezirksparlament verlassen und ist zur Linken gewechselt.

Mit nun 17 Sitzen stünden den Grünen bei einer Neubesetzung des Bezirksamts wohl nur noch zwei Posten zu. Den dritten würden sie an die SPD verlieren, die dann ebenfalls auf zwei Stadträte käme. Ob die bisherige Verteilung nicht doch beibehalten werden kann, lässt die Partei derzeit noch von der Bezirksaufsicht prüfen.

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Schulstadträtin Remlinger gilt als favorisiert

Kommen die Grünen künftig nur noch auf zwei Posten, dürfte aller Voraussicht nach eines der beiden verbliebenen, aktuellen Mitglieder – Schulstadträtin Stefanie Remlinger oder Verkehrsstadträtin Almut Neumann – das Amt übernehmen.

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Als aussichtsreichere Kandidatin gilt in diesem Fall Remlinger. Zwar wird ihr in der Partei nachgesagt, keine allzu großen Ambitionen für das Amt zu hegen. Doch in der Partei werde von ihr erwartet, dass sie den Posten übernimmt. Im Vergleich zu Almut Neumann ist die ehemalige Vizefraktionsvorsitzende der Grünen im Abgeordnetenhaus deutlich erfahrener.

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Neumann hingegen begann ihre politische Karriere erst im vergangenen Herbst. Zuvor war sie Verwaltungsrichterin. Zudem spricht für Remlinger, dass die Grünen andernfalls den für die Partei so wichtigen Posten der Verkehrsstadträtin verlieren würden. Bei den selbstgesteckten Zielen für die Verkehrswende in Berlin ist dieser aus Grünen-Sicht von größter Bedeutung.

Nach Vorwürfen gegen von Dassel, mit dem Angebot einer privaten Geldzahlung versucht zu haben, in ein Stellenbesetzungsverfahren im Bezirk einzugreifen, hatte die Grüne-Fraktion im Bezirk den Rücktritt des Bezirksbürgermeisters gefordert. Mittlerweile fordern auch SPD, Linke, CDU und FDP von Dassel zu diesem Schritt auf. Andernfalls droht ihm bei einer Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 8. September eine Abwahl.

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