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Väter agieren im Umgang mit Kindern oft spontaner als Mütter.

© stock.adobe.com/Artem Mykhailichenko

Tagesspiegel Plus

Nach tödlichem Unfall mit Bagger: Sind Väter zu risikofreudig?

Viele Väter sind mit ihren Kindern wilder und unbesorgter unterwegs als Mütter. Ist das unverantwortlich – oder sogar gut für die Entwicklung?

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Von Homer Simpson über Al Bundy bis zu Loriots Heinrich Lohse aus „Pappa Ante Portas“ – ein Blick in die mediale Mottenkiste der eigenen Kindheit heutiger Eltern zeigt: Väter haben angeblich weder Bock auf noch Ahnung von Kindererziehung. Und wenn sie es doch einmal versuchen, scheitern sie grandios. Im Alltag scheint sich dieser Eindruck zu bestätigen: Sind es nicht tatsächlich Väter, die öfter als Mütter ihre Kinder mal ohne Helm aufs Rad steigen lassen? Die sie bei kurzen Autofahrten zum Supermarkt nicht anschnallen? Die sie am Strand in der Sonne zu spät oder zu selten eincremen?

Erzählungen wie diese münden bestenfalls in lustig gemeinte Klischees über sogenannte Idiot Dads oder Spielplatzhelden, die klischeehafte Rollenbilder verstärken. Schlimmstenfalls aber in Schlagzeilen wie der, dass vor Kurzem in Toppenstedt bei Hamburg ein Mann und ein fünfjähriger Junge starben, weil eine Gruppe von Vätern es für eine gute Idee hielt, sich selbst und ihre Kinder während eines Vater-Kind-Zeltlagers von einem Bagger in einer Gitterbox durch die Gegend hieven zu lassen, bis das Konstrukt brach. Die Gitterbox fiel aus einer Höhe von drei Metern zu Boden. Zehn weitere Kinder wurden dabei verletzt. Es drängt sich neben unfassbarer Trauer die Frage auf: Sind Väter wirklich zu oft zu risikofreudig im Umgang mit ihren Kindern?

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