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Die Botschaft des Iran in Berlin-Dahlem.

© Foto: imago/Stefan Zeitz

Solidarität mit Protesten: Versuchter Brandanschlag auf iranische Botschaft in Berlin

Ein 34-jähriger Iraner entzündete vor der Botschaft in Dahlem eine brennbare Flüssigkeit. Die Polizei nahm ihn fest.

Ein Mann hat am Montagnachmittag offenbar versucht, einen Brandanschlag auf die iranische Botschaft in Berlin-Dahlem zu verüben. Zunächst hatte die BZ berichtet.

Wie die Polizei dem Tagesspiegel bestätigte, ereignete sich der Vorfall gegen 16.40 Uhr. Zwei Objektschützer der Polizei, die das Botschaftsgebäude in der Drygalskistraße bewachten, sahen, wie ein Mann Flüssigkeit vor dem Zaun der Botschaft verschüttete und in Brand setzte. Die Polizisten löschten die Flammen und nahmen den Mann fest.

Durch das Feuer habe es an einer Steinmauer Verrußungen gegeben, zudem sei ein Schild am Zaun schädigt worden. Verletzt wurde niemand.

Laut Polizei handelt es sich bei dem Mann um einen 34-jährigen Iraner. Er habe mit der Tat seine Sympathie mit den Protesten im Iran zeigen und seine Landsleute unterstützen wollen. Der Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Tausende protestieren in Berlin gegen iranische Führung 

In Berlin hatten am Samstag etwa 5000 Menschen gegen die iranische Führung protestiert. Ein Protestzug mit etwa 4300 Teilnehmern zog vom Oranienplatz in Kreuzberg nach Mitte. Bei einem zweiten Aufzug vom Bebelplatz durch das Regierungsviertel zählte die Polizei knapp 400 Teilnehmer, die Veranstalter sprachen von etwa 1000.

Im Iran gehen Sicherheitskräfte derzeit massiv gegen Demonstrantinnen und Demonstranten vor, es gab zuletzt viele Tote. Auslöser der Demonstrationen ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich „unislamischen Outfits“ festgenommen.

Was genau mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau war ins Koma gefallen und am 16. September in einem Krankenhaus gestorben. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Seit dem Tod der jungen Frau demonstrieren im Iran landesweit Tausende Menschen gegen den repressiven Kurs der Regierung und der Sicherheitskräfte sowie das islamische System. Am Samstag gab es auch in Deutschland in mehreren Städten Proteste. (Tsp / dpa)

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