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Newcomer Ahmad Al-Dali.

© Photo: Georg Moritz

Meine Woche (127): Soziale Medien

Der Syrer Ahmad Al-Dali, 26,ist seit Mai 2015 in Berlin. Hier erzählt er,wie ihm die Stadt begegnet.

Ahmad, wie geht es Ihnen?

Ich war die letzte Woche etwas gestresst wegen meiner Prüfung im Deutschkurs, die machen mich immer sehr nervös. Ich fühle mich wie gelähmt, wie wenn ein Geist über meinem Kopf schwebt.

Wie wollen Sie Ihre Umschulung überstehen? Da haben Sie ja auch Prüfungen.
Ich hoffe, dass es da besser wird. Das sind andere Prüfungen, mehr technische Sachen werden abgefragt. Liegt mir mehr.

Apropos Technik, sind sie noch auf Facebook?
Ja, ich schreibe ab und zu Nachrichten, ansonsten bin ich aber nicht sonderlich aktiv. Dass ich ein Foto hochgeladen habe, ist sicher Jahre her.

Was sagen Sie denn zu den neusten Entwicklungen um die Plattform?

Es ist komisch, dass die Menschen jetzt erst realisieren, wie Facebook ihre Daten nutzt. Und es ist eben nicht nur Facebook. Android und Google wissen ganz genau, was ich mit meinem Handy mache. Meine Privatsphäre ist dort kaum geschützt. Die Technologie entwickelt sich so rasant und die Menschen sind zu faul, eine andere Lösung zu finden, die weniger Daten teilt. Immerhin hat die Diskussion um Facebook dazu geführt, dass mehr Menschen sich Gedanken machen.

Fürchten Sie die Manipulation durch diese Daten?

Die kann gefährlich sein. Vor allem, wenn jene Algorithmen den Nutzern nur noch die gleichen Sachen anzeigen. So bleiben sie in ihrer Filterblase.

Wie ist es mit Facebook in Syrien?

Alle haben dort Facebook, meine Mutter hat es. Sie ist ein gutes Beispiel für eine anderen Blick auf die Facebook-Geschichte. Denn sie interessiert es nicht, was genau mit ihren Daten passiert, weil sie andere Probleme hat. Die Diskussion um Facebook ist eine Debatte der westlichen Welt. Auf Arabisch heißen soziale Medien Alschbkat al ejtimaeeya.

Die Fragen stellte Helena Wittlich.

Ahmad Al-Dali

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