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SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach bedauert Hikels Rückzug: „Mit 70 Prozent kann man durchaus auch in eine Wahl in Neukölln gehen“
Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Hikel will nicht wieder antreten, weil er zu wenig Rückhalt für sich und seine Ziele sieht. Wie geht der designierte Spitzenkandidat Krach in den SPD-Parteitag?
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Der designierte Spitzenkandidat der Berliner SPD für die Abgeordnetenhauswahl 2026, Steffen Krach, hat mit Unverständnis auf die Entscheidung Martin Hikels reagiert, bei der Wahl 2026 nicht mehr für den Posten des Bezirksbürgermeisters zu kandidieren. „Mit 70 Prozent kann man durchaus auch als Spitzenkandidat in eine Wahl in Neukölln gehen. Ich hätte mir das auch gewünscht. Martin Hikel hat sich anders entschieden“, sagte Krach im RBB-Inforadio.
Hikel, Co-Landeschef der Berliner SPD, wurde am Samstag auf der Delegiertenversammlung des SPD-Kreisverbands Neukölln mit 68,5 Prozent zum Spitzenkandidat für die Bezirkswahl 2026 gewählt. Hikel nahm die Nominierung anschließend nicht an. Er begründete dies mit dem aus seiner Sicht zu schlechten Wahlergebnis sowie der generellen Kritik an seinem Kurs in Neukölln. Hikel ist seit 2018 Bürgermeister von Neukölln und seit 2024 Landesvorsitzender der Berliner SPD. Eine neue Kandidatin oder einen neuen Kandidaten will der Kreisverband noch in diesem Jahr präsentieren.
Für Krach kommt der Eklat zur Unzeit. Am Samstag soll er auf dem Landesparteitag der SPD offiziell zum Spitzenkandidaten für Berlin-Wahl 2026 bestimmt werden. Der 46-Jährige ist dennoch optimistisch, beim Landesparteitag „eine große Unterstützung“ zu bekommen. „Aber natürlich wird es auch bei mir mal Zitate geben, die nicht jedem oder jeder gefallen werden“, sagte Krach dem RBB-Inforadio. „Damit muss man umgehen können oder eben nicht. Ich kann damit umgehen.“
Krach will sich für Sicherheit in Berlin einsetzen
Hikel wurde von vielen SPD-Parteilinken unter anderem wegen seines pragmatischen Vorgehens in der Bekämpfung von Clan-Kriminalität kritisiert. Auch Krach sieht sich als Pragmatiker und erwartet, dafür auch Gegenwind zu bekommen. „Ich kann damit umgehen und ich werde optimistisch und selbstbewusst in den Wahlkampf gehen“, sagte Krach. „Und ich werde auch die Themen Kriminalitätsbekämpfung und Sicherheit und Ordnung ansprechen.“
Die Politik müsse „zur Sicherheit und Ordnung auf den Straßen hier in Berlin sorgen“, sagte Krach weiter. „Dafür steht die SPD im Übrigen so stark wie keine andere Partei in dieser Stadt. Das werden wir auch in Zukunft machen und dafür stehe ich auch als Regierender Bürgermeister, dafür möchte ich gewählt werden.“ (dpa, Tsp)
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